Dies ist die zweite Fassung!
In den nächsten Tagen folgt noch eine Überarbeitung hinsichtlich Rechtschreibfehler und Grammatik; an der ein oder anderen Stelle noch Ergänzungen oder Streichungen. Außerdem wird noch das eine oder andere Handyfoto von Gesine hochgeladen.
Also immer mal wieder nachschauen!
Papiere, Papiere und Start mit Hindernis
Pünktlicher (!) Start in Hannover. Im Zug für uns sechs (Simone und Matthias, Martina und Hans-Jürgen, Gesine und ich) gleich das Ausfüllen von 2 Gesundheitsfragebögen zur Einreise in Namibia.
Mit drei Minuten Verspätung Ankunft in Frankfurt-Flughafen. Im Flughafen treffen mit Verena und Erika. Am Gate ausführliche Kontrolle aller Unterlagen inclusive des aktuellen PCR-Tests. Trotzdem pünktlicher Abflug mit der 747 (Plätze im Oberdeck) nach Johannesburg. Während des Flugs ein weiterer Bogen zum Gesundheitsstatus zum Vorzeigen in Südafrika – brauchten wir dann aber doch nicht, da Transit.

Weiterflug mit Verspätung nach Windhoek in einer kleinen und fast vollbesetzten kleineren Maschine (Corona?!).
Am Flughafen eine umfangreiche Kontrolle aller Papiere. Nach der Passkontrolle dann die böse Überraschung: die Koffer für alle acht hatten den Weg von Johannesburg nach Windhoek nicht geschafft. Daher verbringen wir über eine Stunde am Schalter für vermisste Koffer. Anschließend erfolgt die Übernahme der Mietwagen mit einer Erklärung des Wagens einschließlich eines Films über die Gefährlichkeit des namibischen Straßenverkehrs.
Und dann Linksverkehr mit Rechtslenkung in einem nagelneuen 4 mal 4 Toyota. Gott sei dank erstmal 40 km Schnellstraße mit wenig Verkehr nach Windhoek. Da Hans-Jürgen immer vorausfuhr war es auch in Windhoek einfach und wir kamen alle relativ stressfrei im Quartier, dem familiären House on Olof Palme, an.
Kofferauspacken war ja nun nicht. Den Nachmittag verbrachten wir mit Kaffee und anschließendem Sundowner auf der Terrasse am Pool. Die Gastgeber Drees und Rennett haben uns dann mit einem netten Abendessen ( gegrilltes Filet vom Oryx) verwöhnt.



Mit Sonnenuntergang wurde es dann immer kälter, sodass wir mit geliehenen Winterjacken am Tisch saßen und dann im Zimmer unter dicken Decken geschlafen haben. Heizung ist in Namibia nicht vorgesehen.
Erster Tag – Stadtrundfahrt in Windhoek und Transfer nach Erongo Wild
Nach einem ausgiebigen Frühstück und langsamen Auftauen in der Morgensonne Start zu einer dreistündigen Stadtrundfahrt zu siebt. Hans-Jürgen blieb im Hotel, um dann in der Mittagszeit zum Flughafen zu fahren, in der Hoffnung, dass dann das Gepäck den Weg nach Windhoek geschafft hat.
Die Stadtrundfahrt durch das moderne und koloniale, deutsche Windhoek, berührte auch den Laden eines Safariausstatters. Hier deckten sich fast alle mit warmen Sachen ein.
Gegen Ende der Rundfahrt der erlösende Anruf: Hans-Jürgen hat alle Koffer übernommen und ist auf dem Rückweg zum Hotel.
Damit war auch entschieden, dass wir um 15.00 Uhr noch zur Erongo Wild Lodge aufbrechen.
Den Transfer schafften wir dann über gute Straßen (nur die letzten 11 km Schotter- und Sandpiste) in den geplanten 3 Stunden bis kurz vor Sonnenuntergang.

Die Lodge überraschte mit einem urzeitlichen Landschaftsbild. Auch hier in der aufziehenden Dunkelheit und Kühle ein Sundowner und ein gemeinschaftliches Abendessen.

Die luxuriösen Zelte boten dann eine etwas unruhige Nacht, da Wind aufzog und doch etwas heftiger an den Zeltbahnen rüttelte.

Zweiter Tag – Ausgiebiges Frühstück, Landschaftsfahrt, Lunch im Flussbett und Abends Lagerfeuer
Der Tag startet mit einem ausgiebigen Frühstück. Vom Tisch aus kann man die Vögel beobachten, die an einem kleinen Wasserbassin vor den offenen Fenstern angefüttert werden. Auch das WLAN funktioniert hier im Speiseraum leidlich, sodass ich die ersten Beiträge schreiben kann.

Um 12.00 Uhr dann Start zur hier sogenannten Landschaftsfahrt in zwei offenen Safari-Jeeps. Es geht in die umliegenden Berge.

Neben den immer wieder wechselnden Landschaftsbilder halten wir Ausschau nach den hier heimischen Hartmann-Zebras. Wir sehen auch eine Herde von 7 Tieren, aber soweit entfernt und versteckt im Buschwerk, das Fotos nicht möglich sind. Auch ein Ausstieg und Anpirschen ändert dies nicht, da sich die Tiere von uns weg bewegen.
Kurze Zeit später halten wir dann in einem trockengefallenen Flussbett zu einem Lunch. Das Team von Erongo Wild hatte ein wunderbares kalt-warmes Buffet aufgebaut. Auch an gekühlten Getränken fehlt es nicht.


Am Nachmittag dann Zeit zur Erholung und ab 18.00 Uhr Stuhlkreis mit Sundowner am Lagerfeuer.

Erstes Fazit: Reisen im namibischen Winter hat den Vorteil, dass den ganzen Tag die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint, es nicht zu warm ist und nur wenige Mücken nerven; Nachteil sind die sehr kühlen Nächte und Morgen. Man wacht als Eisklotz auf und auch die Außendusche bringt nur kurzfristig Wärme.

Dritter Tag – Transferfahrt nach Swakopmund und Abendessen am Strand
Nach wiederum kühler Nacht ein ausgiebiges Frühstück, nochmals mit Vogelbeobachtung.

Um 11.00 Uhr Aufbruch zum Transfer nach Swakopmund, knapp 5 Stunden anfangs über Schotter, dann aber über gut ausgebaute Straßen an die Küste des Südatlantik.

Einchecken im Hotel Desert Sands, einem modernen Apart-Hotel im Stadtzentrum. Gerade noch rechtzeitig, um die letzten Reiter im Finale des olympischen Dressurmannschaftswettbewerbs im Fernsehen zu verfolgen und die zweite deutsche Goldmedaille zu bejubeln.
Am Abend ca. 20 km Autofahrt nach Süden Richtung Walvisbay an den Strand des Atlantik. Dort hat eine Mitarbeiterin der örtlichen Agentur, mit der Hans-Jürgen in Namibia zusammenarbeitet, mit ihrem Mann einen Tisch zum Abendessen aufgebaut. Corona hat in ganz Namibia dafür gesorgt, das alle Restaurants geschlossen sind und ab 21.00 Uhr eine Ausgangssperre greift. Bei untergehender Sonne gab es Gulaschsuppe mit Nudeln, sowie passende Getränke. Das ebenfalls brennende Lagerfeuer sorgte bis zum Aufbruch für ein bisschen Wärme.


Vierter Tag – Vormittags Bootstour ab Walvisbay, nachmittags Little Five in den Dünen der Namib-Wüste
Aufstehen im Dunkeln, kurzes Frühstück und dann Autofahrt im Nebel vom Hotel nach Walvisbay-Hafen, um dort gegen 8.30 Uhr zur Bootstour auf den Atlantik einzuchecken. Da Corona und die damit verbundene Einstufung Namibias als Virusvariantengebiet durch das RKI den Tourismus in Namibia wieder schwer getroffen hat, waren wir die einzigen Gäste auf dem Boot der Mola-Mola-Tours.

Kaum hatten wir abgelegt bekamen wir Besuch. Robbe Sam und drei Pelikane enterten das Boot und holten sich ihre Frühstücksration Heringe ab.


Tiere hautnah und später dann tausende Robben an Land und Delfine an und unter dem Boot.


Walsichtung war in Aussicht gestellt – es kam aber nicht dazu. Nach vier Stunden auf dem Wasser zum Abschluss ein leichter Lunch mit Austern und Champagner unter Deck.

Zurück nach Swakopmund ins Hotel mit Zwischenstopp am Strand, diesmal bei Ebbe.

Im Hotel rechtzeitig zur nächsten deutschen Goldmedaille im Dressureinzel. Um 14.30 Uhr Abholung zur Tour in die Dünenlandschaft zwischen Swakopmund und Walvisbay, mit dem Ziel die Little Five zu treffen. Der Guide hatte bereits am Morgen entsprechende Stellen markiert, an denen wir am Nachmittag suchen konnten. Der erste Erfolg war ein kleiner, fast durchsichtiger Gecko, der sich tagsüber in den Sand einbuddelt und nur nachtaktiv ist.


Als nächstes wurde dann eine Art Blindschleiche gefunden.

Lustig waren die sogenannten Speckfreeter, kleine Vögel, die mir Larven aus der Hand pickten.

Als Abschluss der Tiersuche zeigte uns der Guide noch die kleine, aber hochgiftige Sandviper.

Grandios dann die Rückfahrt durch die Dünen, der Abendsonne entgegen.


Fünfter Tag – Transfer zur Desert Homestead Lodge
Um 9.30 Uhr Aufbruch mit den zwei Offroadern in Richtung Sossusvlei. Die ersten 50 km an Walvisbay vorbei auf asphaltierten Straßen, dann über 300 km auf Schotterpisten, mal mehr oder weniger schwierig. Damit es nicht zu doll rüttelt, bietet es sich an mit 80 – 100 km/h zu fahren. 6 Stunden reine Fahrtzeit, unterbrochen durch etliche Fotostopps und Pausen, führten durch immer wieder wechselnde Landschaftsbilder. Mittendrin überquerten wir den südlichen Wendekreis. Ab und zu auch einige Tierbeobachtungen, als Höhepunkt die Sichtung einer kleinen Giraffenherde kurz vor Schluss der Fahrt.





Um 17.30 Ankunft in der Desert Homestead Lodge. Auch hier sind wir fast die einzigen Gäste, entsprechend werden wir freudestrahlend begrüßt, weil bis zum Schluss Zweifel bestanden, ob wir wirklich kommen.

Wie immer der verdiente Sundowner (Bier oder Gin-Tonic) mit Blick in die Steppe/Savanne und ein leckeres Dreigang-Menue. Frühes zu Bett gehen, da am nächsten Morgen um 6.30 Uhr der Aufbruch in die Dünen des Sossusvlei ansteht.

Sechster Tag – Stürmisches Sossusvlei und Abends Landschaftsfahrt mit Sundowner
Aufbruch im ersten Morgenlicht und über Schotter in einer Stunde zum Parkeingang. Inzwischen war die Sonne aufgegangen und erste Tiersichtungen (Gnus, Oryxs und Springbock).


An der Düne Nr. 1 erster längerer Stopp. Der Guide TK erklärt uns die Entstehung der Dünenlandschaft und den weiteren Verlauf der Tour.

Kurzer Fotostopp an der Düne 45 und dann Weiterfahrt zu Big Daddy und Big Mama (den höchsten Dünen des Gebiets).


Dort Ausstieg aus dem Auto und Wanderung ins Deadvlei – einer der Höhepunkte der Reise.



Zwischenzeitlich hatte der Wind von einer leichten Brise am frühen Morgen auf Sturmstärke aufgefrischt. Die Wanderung durch den Sandsturm wurde zu einer echten körperlichen Herausforderung und auch die Kameras mussten entsprechend vor dem Sand geschützt werden. Am Ende der Wanderung waren wir alle froh wieder im Tourauto zu sitzen – aber alle mit spektakulären Bilder im Kopf und im Digitalspeicher.

Jetzt sollte das ausgiebige zweite Frühstück unter einem schattigen Baum folgen. In Folge des Sandsturms wurde es bis zum Stopp am Parkeingang verschoben und zum Lunch umbenannt.

Nach dem Essen noch der Besuch des nahegelegenen Sesrim-Canyons, mit Abstieg in den Selben,

anschließend Rückfahrt zur Lodge und ausgiebige Dusche, um den roten Dünensand wegzuspülen.
Vor Abfahrt zur Landschaftsfahrt um 16.45 Uhr ein kühles Bier und Check der neuesten Nachrichten (leider keine weitere Goldmedaille). Hans-Jürgen hatte bei Tagesschau.de erfahren, dass ab Montag Namibia nicht mehr als Virusvariantengebiet geführt wird, und somit die 14 Tage Quarantäne nach Rückkehr entfallen werden. Juhuu!!!
Der untergehenden Sonne entgegen wieder Fahrt in die Steppe.


Vereinzelte Tiersichtungen und dann Stopp unter einem Baum mit einem riesigen Nest der Webervögel. Der obligatorische Sundowner,

kurze Rückfahrt zur Lodge und ein leckeres Dreigang-Menue. Als Hauptgericht ein Steak von der Ehlen-Antilope.
Siebter Tag – Verenas Geburtstag und Überraschung in der Savanne
Ausschlafen, da bis zur Sundowner-Fahrt nichts anliegt. Um 9.30 Treffen zum gemeinsamen Frühstück. Geburtstagsständchen und Geschenke für die zu Tränen gerührte Verena.

Endlich Zeit, um den Reiseblog auf den neuesten Stand zu bringen. Leider funktioniert das Hochladen der Bilder nur bedingt. Muss gegebenenfalls bis nach Ende der Reise warten.
Am Nachmittag hat die Lodge dann einen echten Geburtstagskaffeetisch mit einer Cremetorte für Verena vorbereitet.

Um 17.00 Uhr Abfahrt zum Sundowner. Dieser wurde an einem Outpost der Lodge serviert. An den Sundowner anschließend wurde an dem Standort auch anlässlich des Geburtstags ein Grillbuffet angerichtet. Bei schon fast kitschigem Abendhimmel kam dann als Überraschungsgast ein kleiner Schakal an den Tisch. Natürlich flogen einige Fleischbrocken über die Balustrade. Unter Sternenhimmel zurück in die Lodge.



Achter Tag – Staub, Staub und PCR-Test
Um 9.00 Uhr Aufbruch zum Transfer nach Windhoek. Wie schon eingespielt Hans-Jürgen im Auto mit Martina, Verena und Erika vorweg, wir (Matthias, Simone, Gesine und Michael als Fahrer) hinterher. Bis in die Hauptstadt ca. 350 Km, davon 270 Km Schotterpiste. Im Gegensatz zu den anderen Fahrten stand diesmal der Wind ungünstig oder wehte gar nicht, sodass der zweite Wagen, egal wie groß der Abstand gelassen wurde, fast immer in der Staubwolke von Hans-Jürgen fuhr.

Für 15.00 Uhr war der PCR-Test im House on Olof Palme bestellt, sodass nur eine Rast eingelegt wurde und wir um 14.30 Uhr im Quartier eintrafen. Wer um 15.00 Uhr nicht kam, war der Mediziner des privaten Testlabors. Nach einigen bestimmenden Telefonaten wurden wir dann alle gegen 16.00 Uhr getestet. Rechtzeitig, um die Ergebnisse am nächsten Morgen zu bekommen, um sie bei der Einreise nach Botswana vorweisen zu können. Am Abend dann Kofferumpacken. Ein Teil der Sachen bleibt im Schalenkoffer im Hotel und wird uns dann in das Quartier nach Rückkehr aus Botswana geliefert. Mit auf die Flüge ins Okavango-Delta darf nur leichtes Gepäck und Taschen oder Rucksäcke, die sich knautschen lassen, damit sie in die kleinen Gepäckräume der Propellermaschinen passen.
Neunter Tag – Flüge und zurückhaltender Empfang im Camp Kwando Lagoon
Um 9.00 Uhr Abfahrt von House on Olof Palme zum Internatinalen Flughafen. Dort Rückgabe der beiden PKW, die uns gute Dienste geleistet hatten. Der übliche Papierkrieg bei der Ausreise, begleitet von den beiden Piloten der Westair. Da der Liniendienst schon seit längerem eingestellt ist, bleibt nur der Privatcharter, um nach Maun, dem Haupteingang zum Okavango-Delta, zu gelangen.

Mit den für alle negativen Testergebnissen und wieder etlichen auszufüllenden Papieren die erfolgreiche Einreise nach Botswana und der Weiterflug mit einer kleinen Propellermaschine zu einem Rollfeld in der Nähe von Camp Kwando Lagoon.


Noch auf dem Rollfeld dann Hinweise, was alles auf Grund von Corona im Camp nicht geht (u.a. striktes Alkoholverbot). Hans-Jürgen war überhaupt nicht amüsiert und sagte in aller Deutlichkeit, dass dies nicht den gebuchten Leistungen entspricht und man eine vorherige Information unterlassen hat und er sich Konsequenzen vorbehält.
Auch bei der Ankunft im Camp ein sehr zurückhaltender Empfang, ganz im Gegensatz zu den herzlichen in Namibia. Die Stimmung rutschte erst einmal in den Keller. Nichtsdestotrotz dann am Nachmittag Aufbruch zum ersten Game-Drive, wie hier die Tierbeobachtung genannt wird. Und gleich ein Highlight. Die Guides spüren ein ganzes Löwenrudel auf, das wir in der Abendsonne begleiten.



Nach der Rückkehr im Dunkeln ein eher spartanisches Abendessen, anschließend der begleitete Gang zu den durchaus großzügigen Unterkünften. Begleitet deswegen, da das Camp nicht eingezäunt ist und damit durchaus Elefanten durch das Camp marschieren können. Auch die Flusspferde des am Lager vorbeifließenden Flusses neigen des öfteren zu abendlichen Landausflügen und reagieren bei Begegnungen mit Menschen aggressiv. Auf Grund der gänzlich anderen nächtlichen Geräuschkulisse eine etwas unruhige Nacht.
Zehnter Tag – Jagd der Wildhunde, Bootstour mit Sundowner am Fluss
Ab jetzt heißt es für die nächsten Tage; Aufstehen vor Tagesanbruch um 5.45 oder 6.00 Uhr, eine halbe Stunde später ein kurzes Kaffeetrinken mit Muffins am Lagerfeuer

und dann dick eingepackt, zum Teil mit Wärmflaschen und Ponchos, auf den offenen Safariwagen hinein in den Sonnenaufgang zur Tierbeobachtung.
Schon beim Frühstück wurden die Guides und Fährtenleser nervös, weil sie in der Nähe des Camps eine Horde Wildhunde (gibt nur noch 800 – 1000 Stück in Botswana) ausgemachten hatten. Sie drängten zum Aufbruch. Nach ca. 15 Minuten haben wir das Rudel ausgemacht.


Nun ging es in wilder Fahrt quer durch den Busch immer an der Seite des Rudels auf Jagd. An der Landebahn des Camps machte das Leittier eine Herde Antilopen aus .

Es begann das Anschleichen. Ein kurzes Signal ließ das Rudel losstürmen. Zu schnell für uns, den „Kill“ erlebten wir leider/Gott sei dank nicht, aber wir fanden den Platz des Risses innerhalb kürzester Zeit und konnten erleben, wie in wenigen Minuten das erlegten Tier durch die Hunde im wahrstem Sinne des Wortes in Stücke gerissen wurde.

Das Rudel hat auch Junge zu versorgen. Die Guides kannten den Bau der Wildhunde. Wir machten uns auf den Weg dorthin und kamen vor dem Rudel an. Die Jungtiere, Papis genannt, spielten vor dem Bau, nur von einem Alttier bewacht.

Nach einiger Zeit trafen dann die Mitglieder der „Jagdgesellschaft“ ein und beteiligten die Jungtiere an der Beute, indem ein Teil des bereits Angedauten wieder ausgewürgt und den Kleinen überlassen wurde. Nach über zwei Stunden machten wir einen Haken hinter das Thema Wildhunde und machten uns auf die Suche nach weiteren Tieren.
Und das Jagdglück war uns an diesem Morgen hold. Nachdem wir am Abend mit Löwen und Elefanten schon zwei der fünf Big Five von der Liste streichen konnten, trafen wir hinter einer Wegbiegung auf die gefährlichste der fünf Arten. Uns stellte sich eine Herde männlicher Büffel in den Weg. Der Spurenleser, der sich auf einem Sitz rechts vor der Stoßstange befindet, machte sofort einen Satz in den Wagen, wir wurden zum Schweigen verdonnert und angehalten sofort unsere Fotos zu schießen, um dann den schleichenden Rückzug anzutreten, da sich besonders ein Jungbulle bereits in aggressiver Weise näherte.

Das Frühstück/ der Lunch im Camp war wohlverdient und endete in einer Diskussion über den weiteren Verlauf der Reise. Der Zwischenzeitlich von Hans-Jürgen angedachte Abbruch in Botswana und Fortsetzung in Namibia wurde verworfen. Alle waren bereit die Widrigkeiten in Kauf zu nehmen.
Hightea um 15.30 Uhr, anschließend auf ein Motorboot des Camps, um auf dem Fluss langsam in den Sonnenuntergang zu cruisen. Ein gänzlich anderes Landschaftsbild als am Vormittag begleitete uns die nächsten 90 Minuten,


vorbei an badenden Elefanten,


bis zur Anlandung am Platz für den Sundowner. Ein Platz am Flussufer, nicht sonderlich dicht bewachsen, aber doch so gelegen, dass wir alle erst einmal nach möglichen Krokodilen und Flusspferden Ausschau hielten. Es setzte sich aber immer mehr die Erkenntnis durch, dass die Guides (hoffentlich) wissen, was sie tun.



Mit Einbruch der Dunkelheit zurück im Camp. Diner, begleiteter Walk zum Haus, Wecker auf 5.45 Uhr, dann Schlafen um 21.00 Uhr.
Elfter Tag – Leopardensichtung und Flug zum nächsten Camp
Diesen Morgen ist nur ein Wagen mit Verena, Erika, Gesine und Michael unterwegs. Die anderen wollten Ausschlafen, was sie später bedauern sollten. Wieder Aufbruch in der Dämmerung, hinein in die Morgenkühle. Der erste Anlaufpunkt waren nochmal die jungen Wildhunde, die Papis.

Hier aber auch eher schläfrige Geschäftigkeit, sodass sich die Guides auf die Suche nach Spuren eines weiteren Mitglieds der Big Five begaben. Viele haben nicht das Glück, einen Leoparden in freier Wildbahn zu erleben, da diese Tiere sehr scheu sind.
Uns war dieses Glück vergönnt. Der Spurensucher wollte schon abbrechen, da er nur alte Spuren aus den vergangenen Tagen fand, bis er plötzlich auf ganz frische stieß. Wieder der Sprung in das sichere Fahrzeuginnere und wirklich auf einem großen Baum saß gut getarnt eine junge Leopardin.

Im schönsten Sonnenlicht/Gegenlicht war sie in Bewegung und spielte dann, wie Katzen dies tun, mit Zweigen und Blättern.

Bilder und Videos hiervon ließen die im Camp zurückgebliebenen neidisch werden.
Für die Gamedriver ein kurzes Frühstück, Sachen packen und der Transfer zum Flugfeld. 30-minütiger Flug mit einer kleinen Propellermaschine zum nächsten Camp, dem Kwando Kwara. Herzlicher Empfang (hier wirkte sich wohl Hans-Jürgens Intervention bei der Tour-Agentur aus) ohne leidigen Papierkrieg und Fiebermessen. Auch hier wieder auf weitläufigem Gelände großzügige Unterkünfte, aber eben mit Seitenwänden und Dächern aus Zeltbahnen, gelegen an einem See, der mit Hippos besiedelt war.

Beides sollte uns in der Nacht Sorgen machen und für einen sehr unruhigen Schlaf sorgen. Denn wir bekamen Besuch. Zuerst einer oder mehrere Elefanten, die sich direkt an unserem Haus an den Büschen und kleinen Bäumen gütlich taten – mit der entsprechenden Geräuschkulisse. Später dann machte sich ein Hippo an unserer Terrasse zu schaffen, um Früchte, die von einem Baum heruntergefallen waren, zu fressen. Dies brachte das Zelthaus kurzfristig ins wackeln, begleitet von einem tiefen Grunzen. In weiterer Ferne brüllte ab und zu ein Löwe. Was sagte ein Guide am nächsten Morgen: das sind die Geräusche Afrikas.
Herzlichen Dank für die erholsame Nachtruhe!
12. Tag – Drama im Delta und Buschfeuer
5.45 Uhr klingelt der Wecker, um 6.15 Uhr kommt der Guide, um uns abzuholen. Ganz vorsichtig öffnen wir die Tür; Elefanten und Hippo haben sich verzogen.
Gleich zu Beginn der Tour, noch bevor wir die Holzbrücke erreichen, die das Camp über einen Wasserlauf mit dem Flugfeld verbindet, beginnt das Drama im Delta.
Über die Brücke kommt uns eine Löwin mit drei Jungen entgegen.

Die Guides wussten, dass diese Löwin geworfen hatte, sehen aber an diesem Tag die Jungen erstmals. Die Löwenmama führt ihren Nachwuchs also das erste Mal aus . Offensichtlich ist sie auf dem Rückweg, den das Löwinnengelege liegt zwei Inseln hinter uns. Wir folgen ihr und den Löwenbabys.

Ein Funkspruch eines weiteren Wagens macht uns auf einen männlichen Löwen aufmerksam, der der Löwin und ihren Jungen in etwa einem Kilometer Abstand folgt. Immer wieder nimmt er Witterung auf und markiert sein Revier.

Was wir und die Guides nicht wissen, ist dieser Löwe der Vater der Jungen oder nicht? Ist er es, ist alles gut; Ist er es nicht, wird er die kleinen Löwen fressen, damit die Löwin möglichst schnell wieder paarungsbereit ist.
Die Löwin biegt zur nächsten Brücke ab, der Löwe verliert offensichtlich die Spur und geht geradeaus weiter.

Doch die Löwin steht vor dem nächsten Problem. Sie bekommt ihre Kleinen nicht über die Holzbohlenbrücke. Wohl zu erschöpft von ihrem ersten Ausflug trauen sich die Kleinen nicht.

Die Löwin zieht sich mit ihnen in ein Schilfgebiet zurück um sie zu säugen. Nachdem dies erledigt ist, lässt sie die drei im Schilf zurück, um den Weg über die Brücke und zurück zum Gelege zu prüfen.

Was wir nicht wissen, ob der Löwe seinen Irrtum bemerkt hat? Hoffentlich ist er der Vater!
Es folgen die Sichtungen der üblichen Tiere: Elefanten, Hippos, Giraffen, Affenhorden, Kudus, Gnus, Zebras, Springböcke und Vogel Strauß.





Ebenso auf dem Gamedrive am Nachmittag.

Da wir hierzu in eine andere Ecke des zum Camps gehörenden Gebiets fahren, kommen wir einem Buschfeuer sehr nahe, dass sich aber nur mit geringer Geschwindigkeit vorwärts bewegt.

Zurück im Camp der übliche Ablauf mit Diner, Begleitung zum Haus und frühes Schlafen. Diesmal ohne größere Störungen, außer dass das Brüllen des Löwen sehr viel näher erscheint.
13. Tag – Abwechselung durch Boot und Heli und endlich Geparden
Wieder Aufstehen um 5.45 Uhr. Kurz bevor der Wecker klingelt, werde ich durch ein Geräusch wach. Beim vorsichtigen Blick durch die Vorhänge sehe ich direkt vor unserer Terrasse, also ca. 90cm vor mir, nur durch ein Fliegengitter getrennt, einen ausgewachsenen Elefanten stehen, der genüsslich einen kleineren Baum zerlegt und dann ruhig weiterzieht.

Nach dem kurzen Frühstück am Lagerfeuer, diesmal nicht mit dem Wagen auf Gamedrive sondern mit dem Motorboot.

Wieder dick eingepackt, Verena mit zwei Wärmflaschen, sogenannten Bushbabys, gegen die Morgenkühle geht es in gemächlichen Tempo durch die Flusslandschaft.

Begleitet von bunten Vögeln,

vorbei an Elefanten

und durch wechselnden Landschaftsbilder erreichen wir zum Morningbreak einen größeren See, an dessen nördlichen Ufer wir direkt bei einer brütenden Marabou-Kolonie zum Kaffeetrinken festmachen.


Mit wesentlich höherer Geschwindigkeit geht es zurück zum Camp, den es steht der Höhepunkt der Okavango-Woche bevor. Der 45-minütige Helikoperrundflug über das Delta.
Nachdem Simone und Matthias glücklich winkend als erste Gruppe aus dem Heli steigen, sind Verena, Gesine und Michael mit ihrem Helijungfernflug an der Reihe.

Im offenen Heli, also ohne Seitentüren, geht es gut angeschnallt sanft nach oben auf eine Höhe von 150 -200 Meter. Von oben ermisst man erst richtig, wie wasserreich und grün das Delta selbst jetzt in der winterlichen Trockenzeit ist.


Auffallend ist die große Anzahl an Elefanten und Flusspferden, die das Delta bevölkern.


Nachdem wir unter anderem ein Krokodil durch unseren Überflug (Schatten) erschreckt haben,

ging es viel zu schnell zurück zum Camp und die Gruppe mit Erika, Martina und Hans-Jürgen war an der Reihe.

Nach einer kurzen Mittagsruhe der Aufbruch zu einem weiteren ereignisreichen Gamedrive. Die Drives zuvor hatten die Tracer immer wieder Ausschau nach Gepardenspuren gehalten.

Heute Nachmittag nun endlich frische Spuren,

die uns zu zwei halbwüchsigen Gepardinnen führen, die wir in ihrer nachmittäglichen Ruhe stören. Wie immer bei diesen Highlights ausgiebiger Halt, damit die Tiere von Allen aus allen Winkel fotografiert werden können.


Die Weiterfahrt hat dann für unseren Tracer, der wieder auf seinem Sitz vorne am Auto Platz genommen hatte, eine unangenehm enden könnende Überraschung parat. Plötzlich taucht im dichten Gestrüpp vor dem Wagen ein ausgewachsener Löwenkopf auf.

Sofortiger Stopp, langsame Rückwärtsfahrt und dann der schnelle Umstieg ins Auto und wieder nach vorne zum Ort der Sichtung. Hier finden wir nicht nur einen sondern drei Löwen. Den einen, den wir aufgeschreckt hatten, mittlerweile wieder schlafend und zwei weitere laut vor sich hinschnarchend. Bei näherem Hinsehen war auch der Grund für die Trägheit ersichtlich. Alle lagen da mit vollgefressenen Bäuchen und mussten die offensichtlich reichliche Mahlzeit der letzten Jagd verdauen.

Wir konnten später dann die Beute ausmachen. Ein wahrscheinlich kranker, alter Büffel war von ihnen erlegt worden. Die Reste wurden gerade von Geiern und Hyänen erledigt.
Zurück im Camp nach einem sogenannten Nightdrive die nächste Überraschung, die das Adrenalin in die Höhe trieb. Das Buschfeuer des letzten Tages hatte die Richtung geändert und war am dem Camp gegenüberliegenden Seeufer angekommen. Dort stand ein beachtlicher Streifen in hellen Flammen. Die Guides beruhigten, es bestehe keine Gefahr, da sich doch ein größerer Wasserlauf zwischen Camp und Feuer befände. Nichtsdestotrotz fanden sie es aber nötig in der Nacht nochmal auf Erkundung zu gehen. Wir gingen etwas unruhig in unsere Häuser, beobachteten durch die Fenster das Feuer und konnten nach einer Stunde feststellen, dass die Flammen erloschen. In der Nacht mal wenig Tiergeräusche.
14.Tag – Mokorotour, PCR-Test am Flugfeld, stimmungsvolles Abendessen
Eine halbe Stunde länger Schlafen, da das bevorstehende Event erst nach Sonnenaufgang am Camp starten kann. Uns steht eine Tour entlang des Seeufers in den traditionellen Einbäumen der Einheimischen bevor. Die Mokoros des Camps sind nicht mehr aus Holz sondern aus leichterem Fieberglas. Jeweils 2 Personen sitzen hintereinander auf dem Bootsboden, sozusagen unterhalb des Wasserspiegels.

Im hinteren Teil des Boots steht der Guide und treibt das Boot mit einer Stange, wie ein Gondoliere in Venedig, voran.

Gemächlich ging es etwa 1 Stunde am Schilfrand entlang, immer darauf bedacht, keinem Hippo in die Quere zu kommen.

Nach dem etwas mühsamen Ausstieg ging es auf die Wagen und wieder zum Gamedrive.
Höhepunkte: Nochmals Wildhunde,

die Passage einer Elefantenherde direkt vor den Wagen,

die Sichtung eines Krokodils

und wieder zwei Geparden.

Um 11.00 Uhr treffen wir am Flugfeld des Camps ein, um den PCR-Test vornehmen zu lassen, den wir für die morgige Wiedereinreise nach Namibia benötigen. Mit etwas Verspätung trifft die Maschine mit der MTA aus Maun ein und wir lassen uns alle einen Rachen- und Nasenabstrich nehmen.

Lunch und Mittagspause im Camp und wieder los zum Tiere finden in einer anderen Ecke des riesigen Geländes. Highlight sicherlich die Querung eines Flusspferds, das direkt vor dem Wagen aus dem Gebüsch in aller Ruhe zum Wasserloch marschierte.

Zurück im Camp wundern wir uns, dass kein Tisch eingedeckt ist und machen es uns stattdessen am abendlichen Lagerfeuer bequem. Plötzlich stehen die Guides auf und bitten uns zu folgen. Sie führen uns zum stimmungsvoll beleuchteten Pooldeck mit entsprechend eingedeckter Tafel für unser Abschiedsdiner.
In der Nacht zwischen 2 und 5 Uhr wieder Elefanten- und Hippobesuch rund ums Zelthaus. Aber man gewöhnt sich ja an alles.
15. Tag – Schmusekatzen zum Abschied, Flüge nach Maun und Windhoek
Ein letzter, kürzerer morgendlicher Gamedrive und ein letztes Highlight. Auf der Suche nach einem Leoparden finden die Guides und Tracer eine Gepardin mit ihren 3 Jungen. Auch diese Kleinfamilie lässt sich nicht von den Autos stören, die hin und her rangieren, damit wir Fotografen die beste Perspektive und das beste Licht bekommen.

Im Camp packen, frühstücken und zum Flugfeld. Eine kleine Propellermaschine bringt uns nach Maun. Dort übergibt uns eine Mitarbeiterin der Travel Agency die Testergebnisse: alle negativ. Das übliche Ausreiseprozedere, anschließend der Charterflug nach Windhoek, ca. 90 Minuten.
Als wir gegen 15.00 Uhr am International Airport ankommen, liegt dieser verlassen da. Niemand hat mit uns gerechnet, sodass das Einreisepersonal (medizinischer Dienst, Passkontrolle und Zollabfertigung) erst einmal „geweckt“ werden muss. Klappt erstaunlich schnell und nach 45 Minuten haben wir die Einreise hinter uns gebracht.
Ein kurzer Transfer zur in der Nähe des Flughafens gelegenen, bäuerlichen Ondekaremba-Lodge. Das Anwesen stammt noch aus der Kolonialzeit und ist auch heute noch in deutschem Besitz. Wir stoßen auf den letzten gemeinsamen Abend an, denn morgen früh trennen sich die Wege der Gruppe. Die vergangenen Tage lassen wir beim Abendessen Revue passieren.
Gesine und ich werden um 9.00 zum Flughafen zu unserem Flug in den Norden aufbrechen, die anderen 6 fliegen in der Mittagszeit von Windhoek nach Johannesburg und von dort weiter über Nacht nach Frankfurt.
16. Tag – Pilot Pieter, Hartmannstal-Airport, Lodge Serra Cafema
Nach einer weiteren Abschiedsrunde geht es auf zum Flughafen. Wie geplant treffen wir dort den Piloten unserer Desertair-Cessna, Pieter. Ein junger Namibier, begeisterter Flieger (am liebsten würde er für Lufthansa die großen Vögel fliegen), dessen Vater einer der Chefpiloten von Namibia-Airways war.
Pieter schleust uns durch die Kontrollen auf das Vorfeld zu unserem Vorbewegungsmittel für die nächsten Tage.
Der Flug in den äußersten Norden Namibias an die Grenze zu Angola wird nach 80 Minuten unterbrochen durch einen Tankstopp auf einem Flugfeld in der Nähe von Twyfelfontaine.

Wir landen, warten etwa 10 Minuten, dann kommt ein Pickup angerauscht. Dieser hat auf seiner Ladefläche ein großes BP-Fass, aus dem von 2 Leuten mit einer Handpumpe das Flugbenzin in die beiden Tragflächen gepumpt wird.

Pieter kontrolliert mit einem langen Kochlöffel den Füllstand, schließt die Tankstutzen, unterschreibt die Rechnung und weiter geht der Flug.

Nach nochmals 90 Minuten landen wir auf dem Hartmannstal-Airport. Ein Flugfeld mitten im Nirgendwo.


Wir werden aber schon erwartet. Michael, unser Guide für die nächsten Tage empfängt uns mit gekühltem südafrikanischen Champagner und einigen leckeren Häppchen.

Derweil sichert Pieter die Cessna, denn die Maschine bleibt für die nächsten Tage in der Einsamkeit stehen.
Nun geht es im offenen Safarijeep in etwas mehr als einer Stunde über holprige Wege durch das Hartmannstal

und steile Abfahrten (45%)

hinunter zum Camp Serra Cafema am Kunene-Fluss.

Unterwegs treffen wir noch auf einen Himba mit seiner Viehherde.

Das Camp besticht durch seine Lage direkt am Fluss und durch seine großzügigen aufgeständerten Zelthäuser.



Gesine und ich beschließen, die für den Nachmittag angebotenen Aktivitäten auf die nächsten Tage zu verteilen und erst einmal zu chillen und die Annehmlichkeiten unseres Hauses und des Camps zu genießen.

Nach langer Zeit mal wieder eine Nacht ohne Tiergeräusche oder ob der Kälte klappernder Zähne.
17. Tag – Himbas, Chillen und abendliche Bootstour
Nach dem Frühstück auf der Terrasse des Haupthauses brechen wir mit Michael zum Besuch der Himbas auf.

Die Himbas sind ein Volk von Halbnomaden, die mit ihren Viehherden weiterziehen, sobald die Weidegründe erschöpft sind. Das nächste Lager ist etwa eine halbe Stunde vom Camp entfernt. Michael, selbst ein halber Himba, führt uns in das Leben des Dorfes ein. Durchaus beeindruckend, hinterlässt der Besuch bei uns Beiden aber zwiespältige Gefühle, da das Ganze am Ende als Gegenleistung für Fotos in einen Verkaufsbasar der Himbafrauen mündet.




Es schließt sich eine kurze Rundfahrt durch die nähere Umgebung an.


Zurück im Camp haben wir ausreichend Zeit, da das nächste Event erst am frühen Abend startet. Die Bootstour auf dem Kunene-River, vorbei an unserer Hütte, wird dadurch etwas eingeschränkt, dass der Fluss wenig Wasser führt und damit einige Flachstellen ober- und unterhalb des Camps nicht passiert werden können.


Trotzdem gelingt die Sichtung von Krokodilen.

Zum Sundowner legen wir auf der angolanischen Seite des Flusses an. Der einzige Grenzübertritt der gesamten Reise ohne Papierkrieg.


18. Tag – Fünf Stunden Scenic-Drive rund ums Hartmanntal
Um 9.00 Uhr geht es nach dem Frühstück auf der kühlen, windigen Terrasse im offenen Geländejeep in Richtung Hartmannstal. Um dorthin zu gelangen, müssen wir wieder das Flusstal verlassen, erneut auf zum Teil steilen Rampen und über Dünensand, der nur mit Vierradantrieb und viel Schwung durchfahren werden kann.


Als Belohnung erwartet uns eine Hochebene mit vielgestaltigen Landschaftsbildern, aber völlig ohne sichtbares Leben.




Zum Teil haben wir uns wie auf dem Mars gefühlt; alleingelassen, nachdem die Raumfähre uns zurückgelassen hat.




5 Stunden mit überwältigenden Eindrücken lassen wir in unserem Zelthaus und beim Abendessen auf der heimelig beleuchteten Terrasse aus- und nachklingen.

19. Tag – Flug und kugelrunde Häuser
In zügiger Fahrt, in gerade noch erträglichem Tempo, geht es nach dem Check-out vom Camp wieder zum Airstrip. Dort steht einsam, wie wir sie einige Tage zuvor zurückgelassen haben, die Cessna.

Pieter prüft ausgiebig, ob noch alles an seinem rechten Platz ist und funktionstüchtig. 20 Minuten nach Ankunft können wir, nachdem wir uns von Michael verabschiedet haben, einsteigen und heben ab in Richtung Süden.


Wir landen wieder auf dem Flugfeld bei Twyfelfontaine, das wir schon vom Tankstopp kannten.

Diesmal wurde das Flugzeug aber abgestellt und Siegfried, Siggi, unser Guide für die nächsten Tage nahm uns in Empfang und brachte uns zum Camp Kipwe. Wieder total anders. Die Gästehäuser sind hier zwischen große Granitfelsen gesetzt und komplett kreisrund. Die sanitären Anlagen jeder Unterkunft (Dusche, Waschtisch, auch das Klo) befinden sich außerhalb des Schlafraums unter freiem Himmel, allerdings durch Felsbrocken abgeschirmt von den anderen Unterkünften. Gewöhnungsbedürftig, vor allem Nachts.

Das Camp verfügt über ein großzügiges Haupthaus mit einer – wie wir am Ende feststellen konnten – exzellenten Küche.

Auf der Spitze der Felsansammlung war eine kleinen Bar eingerichtet, von der man, ausgestattet mit einem Gin-Tonic als Sundowner, ebendiesen in mal wieder eindrucksvoller Weise erleben konnte.


20. Tag – Wüstenelefanten und Jahrtausende alte Felsmalereien
Zur Abwechselung mal wieder frühes Aufstehen, um mit Beginn der Dämmerung auf die Suche nach den hier lebenden, aber selten zu sehenden, Wüstenelefanten zu gehen.

Offensichtlich haben wir auf dieser Reise großes Glück bei Tiersichtungen. Nur fünf Minuten nachdem wir die Hauptstraßen verlassen haben, sehen wir nach einer Wegbiegung vor uns in einem trockenen Flussbett eine Herde von 7 Wüstenelefanten.

Diese sind etwas kleiner und schlanker als ihre Verwandten in Botswana und sie haben etwas längere Beine. Aber auch hier das charakteristische Knacken der Büsche und kleinerer Bäume; uns ja schon aus Camp Kwara aus nächster Nähe geläufig.


Sicherlich über eine Stunde haben wir die Tiere begleitet. Weiter ging es zum morgendlichen Kaffee in ein bildschönes trockenes Flussbett mit alten, knorrigen Bäumen.

und von dort zurück ins Camp.
Der Nachmittag war dem Besuch des Weltkulturerbes in der Nähe von Twyfelfontaine vor behalten. Mitten in einem schroffen Gebirgszug findet man Jahrtausende alte Felsmalereien des Urvolks der San. Durch unwegsames Gelände ging es zu den einzelnen bemalten Steinen.


Gerade noch rechtzeitig zurück ins Camp, um wieder einen wunderschönen Sunset zu erleben.

21. Tag – Eros und Voigtland
Nach einem etwas späteren Frühstück Abschied vom Camp und mit Pieter und der Cessna zurück nach Windhoek, diesmal zum Stadtflughafen Eros, da hier Desertair seine Basis hat. Wie alles auf dieser Reise wieder eine vorzügliche Organisation. Der Fahrer, der uns zur letzten Übernachtung bringen sollte, wartete schon. Nach der Verabschiedung von Pieter ging es in einer Dreiviertelstunde aus der Innenstadt hinaus zur Voigtland-Lodge, in der Nähe des Flughafen. Hier trafen wir auch unseren zurückgelassenen Koffer wieder, der gut organisiert seine Weg von Ondecaremba nach Voigtland gefunden hatte.

Die Lodge, eigentlich ein landwirtschaftlicher Betrieb und seit einigen Jahren mit Gästezimmer, befindet sich seit 4 Generationen im Besitz der Familie Voigts, die ihre Wurzeln im Braunschweiger Gebiet hat. Hier stellte sich sofort die Frage, ob es gemeinsame Wurzeln mit der in der Wennigser Mark lebenden Familie Voigts gibt. Karin Voigts war Martins Lieblingsgrundschullehrerin, Hans Heinrich Voigts bis zu seiner Pensionierung Verwalter auf dem Rittergut Knigge in Bredenbeck.
Es war nun genug Zeit, um die Koffer für den morgigen Flug zu packen und den schönen Garten zu genießen. Außerdem die Hunde (nach Eissorten benannt) : Schokolade, Vanille, Haselnuss und der kleine Pünktchen, der aber nur noch Bockwurst gerufen wurde, da er etwas aus dem Leim gegangen ist. Zudem noch drei Giraffen Gustav, Sara und Shorty. Die ersten beiden ließen sich auch füttern.
Ein sehr schmackhaftes Abendessen rundete den Tag ab.
22. Tag – Warten auf den Abflug
Ein späteres Sonntagsfrühstück ließ uns in den 37. Jahrestag unseres Kennlernens starten. Den Vormittag verbrachten wir mit dem Kampf mit dem Internet, um unsere Bordkarten zu generieren. Nach 90 Minuten hatte ich Erfolg!
Zu Mittag gab es einen leichten Salat, begleitet von einer Flasche Rosé-Sekt. So ganz ohne Anstossen wollten wir den Tag dann doch nicht verbringen.
Pünktlich um 16.00 Uhr stand das Transfer-Taxi im Hof und nach einem herzlichen Abschied von Ehepaar Voigts ging es zum Flughafen. Hier wieder der übliche Papierkrieg und ein chaotisches Boarding, aber dann saßen wir in der Eurowings-Maschine nach Frankfurt.
23. Tag – Zuhause
Um kurz nach Fünf pünktliche Landung in Frankfurt und um 6.00 Uhr mit die ersten Gäste in der Lufthansa-Lounge. 8.40 Uhr Boarding zum kurzen Flug nach Hannover, wo wir kurz vor 10.00 Uhr die ersten waren, die ihr Gepäck in Empfang nehmen durften. Am Ausgang wartete – wie versprochen Hans-Jürgen – um uns in die Wennigser Mark zu fahren.
Fazit
Folgt später, wenn die Eindrücke etwas gesackt sind.