Bei Planung dieser Reise vom 3. -11. September hatte Gesine zwei rotarische Termine zu ihren Meeresthemen in München – am Montag- und am Donnerstagabend. Wir wollten daher die Zeit vom 3. – 8. in München verbringen und anschließend endlich mal nach Wirsberg in Alexander Hermanns Posthotel und am 11. noch Schwager Dieter in Stammheim zum Geburtstag gratulieren. Zwischenzeitlich wurde der Donnerstagstermin verschoben. Wir haben daraufhin unsere Reisepläne geändert. Nur noch zwei Nächte in München und dafür vom 5. – 8. September 3 Übernachtungen in einem Romantikhotel in Herrsching am Ammersee. Dies hat den Nebeneffekt, dass wir mit einem vollen Kofferraum an Babyausrüstung (incl. Kinderwagen) losfahren, um diese an Sybilles schwangere Freundin Nadine zu übergeben, die oberhalb des Ammersees wohnt.
Am 3. geht es also nach morgendlichem Schwimmen und Frühstück los Richtung München, das wir nach 6 Stunden Fahrt in dichtem Sonntagsverkehr erreichen. Gebucht haben wir im Hotel Erzgießerei, nicht weit vom Schloss Nymphenburg. Dies Hotel ist für Autoreisende nicht zu empfehlen. Die Parkgarage ist so eng, dass wir erst das Gepäck ausladen mussten, ich dann mit eingeklappten Außenspiegeln in eine Parkbox rangieren konnte und über die Beifahrerseite ausgestiegen bin. Die Beschwerde hier rüber an der Rezeption brachte uns immerhin ein Upgrade in ein Zimmer im obersten Stock mit Terrasse und Blick über München ein.

Für den Abend habe ich im Restaurant Acetaia reserviert. Hier waren wir auch schon am ersten Abend im letzten Jahr, als wir anlässlich der Europameisterschaften in München waren. Wieder konnten wir bei besten Wetter im Garten das sehr gute italienische Essen genießen.


Am Montagvormittag steht der Besuch bei Fors Earth, einem kommerziellem Beratungsunternehmen mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit an. Gesine kennt den Geschäftsführer aus diversen Begegnungen im Meerespolitik-Umfeld. Auf dem Weg dorthin noch einen Abstecher zum Viktualienmarkt. Diesmal bei Sonnenschein.

Nicht so voll wie sonst – in Bayern sind noch Sommerferien.
Bei Fors Earth dann eine spannende Diskussion, wie sich das Zusammenspiel wirtschaftlicher Entscheidungen, die häufig unter Zeitdruck erfolgen müssen, und zögerlicher politischer Rahmensetzung, bei sich häufenden Krisen, verbessern lässt.
Die Diskussion wurde dann in einem kleinen, schattigen Biergarten in der Nähe des Büros fortgesetzt.

Nachdem alle wieder ins Büro zurück sind, haben Gesine und ich bei einem Bier und einem Espresso das Gespräch nochmal Revue passieren lassen. Anschließend durch die Innenstadt (durch den Aufbau der Außenausstellungen für die IAA, die Morgen eröffnet wird, sehr wusselig und allen Plätzen das Flair raubend) in den Englischen Garten an den Eisbach …

… und in den Biergarten am Chinesischen Turm, um eine Kleinigkeit zu Essen.

Auch hier merkte man die Ferienzeit.
Zurück zum Hotel; gegen 19.00 Uhr brach Gesine zu ihrem Vortrag bei den Rotariern auf.
Am Dienstag nach dem Frühstück und dem Kofferpacken auf zum Ammersee. Als wir gegen 11.00 Uhr am Hotel ankommen ist unser Zimmer natürlich noch nicht bezugsfertig. Also auf zum Seeufer. Gerade legt der Dampfer zur großen Seerundfahrt an. Eigentlich ist uns die Schlange der Wartenden zu lang. Als wir aber sehen, wie sich diese auf dem Schiff verteilt, steigen wir kurz entschlossen zu. Bei bestem Wetter schippern wir über 3 Stunden kreuz und quer über den See.




Um 16.00 Uhr beziehen wir das Zimmer im Chalet am Kiental. Dann noch die Babysachen bei Nadine und Tobias abgeben und den Tag mit einem schönen Abendessen (Tatar vom Rind, Tomatensuppe und Perlhuhnbrust mit Brombeerrisotto und Pfifferlinge für mich, begleitet von einem Weißburgunder von Salway) im Garten des Hotels beschließen.
Das Frühstück am nächsten Morgen wird mal nicht als Buffet angerichtet, sondern es wird eine Etagére mit Wurst- und Käseplatte, sowie eine Auswahl an Marmeladen an den Tisch gestellt. Außerdem eine Brot- und Brötchenauswahl und in kleinen Weck-Gläsern Obstsalat und verschiedene Quarkspeisen. Kaffee und Saft gibt es natürlich auch.
Nach dem Frühstück brechen wir auf zu einer Wanderung hoch hinauf zum Heiligen Berg der Bayern und dem Kloster Andechs.

Durch den Wald über dem Hotel geht es 90 Minuten gemächlich immer bergauf.

Der Anstieg endet direkt vor der Klosterkirche.

Den zum Kloster gehörenden Wirtsgarten erreichen wir noch vor 12.00 Uhr …

… also rechtzeitig für eine Portion …

Zurück auf einem anderen Weg, aber wieder sehr urig.

Abends haben wir im „Seehaus“ in Riederau direkt am Seeufer reserviert. Wir hatten das Lokal schon am Vortag vom Wasser aus gesichtet.


Sehr leckeres Essen in einem sehr schönen Ambiente, z.B. Thunfisch-Sashimi auf Erbspüree als Vorspeise.

Donnerstag geht’s nach Landsberg am Lech – Katharina, Martins Ex, und ihre Tochter Ronja besuchen.

Während Gesine und Katharina sich gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, mache ich einige Besorgungen in der sehenswerten Altstadt.

Landsberg ist ja immer mal wieder in den Schlagzeilen, wenn bayerische Prominenz, wie Hoeneß oder Schuhbeck, in die dortige Haftanstalt einrücken müssen.
Auf dem Rückweg zum Ammersee machen wir einen Umweg über den Hohen Peißenberg und genießen die Aussicht auf das Alpenpanorama. Leider ist die Sicht etwas diesig.


Am Abend wieder der Wirtsgarten des Klostergasthofs in Andechs. Diesmal aber mit Tobias und Nadine.

Standortwechsel am Freitag. Wir sind jetzt in Franken, im Posthotel des Fernsehkochs Alexander Hermann in Wirsberg bei Kulmbach …

… und beziehen ein bemerkenswertes Hotelzimmer.

Vor dem Start des Gourmetmenüs im Aura noch ein Rundgang mit dem Foodscout des Restaurants. Joshi zeigte uns u.a. den Reifeschrank und die sogenannte Schatzkammer und erläuterte uns dabei die Philosophie des Betriebs, der auf Regionalität und Nachhaltigkeit setzt und viele Produkte, die sonst von weither eingeflogen werden, durch spezielle Behandlungsmethoden einheimischer Erzeugnisse geschmacklich anzugleichen versucht. Zum Beispiel wirdWagyu-Fleisch aus Australien ersetzt durch das Fleisch 8-jähriger Hereford-Rinder einer benachbarten Ranch, die diese mit Hafer füttert. Nach Schlachtung und Reifung erreicht es die Qualität, einem Wagyu-Fleisch vergleichbar.


Anschließend Start des 8-Gänge-Menüs im Aura.


Schon die Grüße aus der Küche beeindrucken durch ihre Kunstfertigkeit (z.B. Butter zum Brot in Buddha-Form) und den exzellenten Geschmack.



Mein Favorit: der Stör auf Kohlrabi …


… und der Nachtisch.


Am Samstag ein ausgiebiges Frühstück auf der Hotelterrasse – ausgiebig sollte sich später als Fehler erweisen. Denn um 11.00 Uhr folgte der Kochkurs beim „Chef“ Alexander Herrmann. Ein Kochkurs war von uns eigentlich gar nicht vorgesehen, aber eine Woche vor Anreise erhielten wir eine Mail, dass für uns als Hausgäste 2 Plätze im Kurs am Samstag exklusiv freigehalten würden. Nach einiger Überlegung haben wir dann einen Platz für mich gebucht.
Gekocht wurde:
– gefülltes Crunchy-Carpaccio mit Trüffel-Mayo
– Garnelen-Ceviche mit Garnelen-Öl und Leche de Tigre
– Kalbfleisch-Brezen-Pflanzerl mit flüssigem Salat und Meerrettich
– Geflämmter Saibling mit gegrillter Zitrone, Mandelbutter und Schnittlauch
– Entenbrust aus dem Ofen mit Orangen-Chutney
– das perfekte Steak auf Selleriepüree
– gebrannte Macadamianüsse mit Salz-Karamell-Schokoladencreme.

Das Ganze war eher eine Kochshow im intimen Rahmen (12 Teilnehmer, AH und ein zuarbeitender Koch) denn ein Kochkurs. Bis auf Mithilfe beim Anrichten der Teller haben wir weder geschnippelt noch gebrutzelt. Zutaten waren alle bereits vorbereitet und wurden dann von AH vollendet und dabei durchaus witzig kommentiert. Für mich waren wenige neue „Tricks“ dabei, die in den am Ende verteilten Rezeptkarten nochmals erläutert werden.





Alle oben aufgeführten Gerichte konnten in kleinen Portionen gegessen werden. Am Ende habe ich um noch kleinere Portionen gebeten. Während der gesamten Kurszeit hatten wir freien Zugriff auf Wasser, Weiß- und Rotwein, sowie Sekt und Bier.
Das Alles führte bei mir zu einer ausgiebigen Mittagsruhe und am Abend dazu, dass ich es bei Vorspeise und Käseplatte beließ.
Fazit: Gut gegessen und getrunken, AH näher kennengelernt, aber kein großer kochtechnischer Erkenntnisgewinn.
Den Sonntag verbringen wir im Hotel, meistens auf der Hotelterrasse,…

… unterbrochen nur vom Endspiel um die Basketball-WM, das die deutsche Männermannschaft sensationell gewinnt. Am Abend im Bistro „Oma und Enkel“ die traditionell nur am Sonntag servierte Ente in 4 Gängen.
Am Montag Aufbruch nach dem Frühstück bei immer noch spätsommerlichem Wetter nach Stammheim, um Dieter zu gratulieren und bei hochsommerlichen Temperaturen den entspannten Geburtstagskaffee mit allen Klüpfelkindern auf der Terrasse zu genießen.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg in die Wennigser Mark. Da die A7 mal wieder viele Staus bietet, geht die Fahrt über Erfurt und den Südrand des Harzes entlang. Um 20.45 sind wir zu Hause. Eine gut gekühlte Flasche Weißwein beschließt die Reise.