… mit der MS Europa vom 7.2. – 23.2. von Ho-Chi-Minh-Stadt nach Schanghai.
Vor dem Abflug am 7.2.
Am Morgen des 5.2. lese ich auf Spiegel-Online, dass die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal der Lufthansa für unseren Abflugtag zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen hat. Der Flughafen Hannover ist davon nicht betroffen, aber das Drehkreuz Frankfurt; und dort sollen wir umsteigen in eine Maschine der Singapore Airlines, einem Partner der Lufthansa in der Star Alliance.
Mal wieder beginnt eine Reise mit Stress.
Hans-Jürgen setzt sich – obwohl im Kurzurlaub in Wernigerode – mit Hapag-Lloyd in Verbindung. Wir waren diesmal schlauer und haben ein Anreisepaket über HL gebucht. Somit sind sie dafür verantwortlich, uns pünktlich zur Abfahrt des Schiffs zu bringen.
Schau’n mer mal, welche Anweisung wir erhalten. Wir bereiten schon mal unser Reisegepäck vor, um auch für einen vorzeitigen Aufbruch am 6.2. startklar zu sein.
Update 5.2., 22.30 Uhr.
Inzwischen ist unser Flug von Hannover nach Frankfurt gestrichen. Mit Hans-Jürgen diskutieren wir verschiedene Alternativen (Flug am Dienstag, Anreise mit der Bahn oder dem Auto). Erste Priorität hat für uns der Flug am Dienstag um 19.05 Uhr mit Übernachtung am Flughafen in Frankfurt. Hans-Jürgen teilt dies HL so mit.
Update, 6.2.,10.30 Uhr.
Die Koffer sind gepackt. Hans-Jürgen ruft an. Er hat gerade mit HL telefoniert. Wir sind auf den LH-Flug heute um 19.05 Uhr nach Frankfurt gebucht. Er besorgt uns ein Hotelzimmer am Flughafen. Den Preis bezahlen wir direkt im Hotel und bekommen den Betrag von HL über das Bordkonto erstattet. Alle Unterlagen incl. Bordkarten kommen über Mittag und für uns geht es dann mit dem Auto um 16.30 Uhr los. Das Auto stellen wir in einen überwachten Bereich des Parkhauses am Terminal 1.
Update, 8.2., 8.00 Uhr Ortszeit Singapur; 1.00 Uhr zu Hause.
Der Flug nach Frankfurt war kurz und pünktlich. Schwieriger war es, den Zugang zum Marriott-Hotel direkt gegenüber von Terminal 1 zu finden, den auf der Ankunftsebene gab es keinerlei Hinweise. Nach einigem Suchen haben wir dann aber einen Weg gefunden.
Nach dem Frühstück ( fürchterlicher Kaffee) machen wir uns auf den Weg zum Abfluggate. Da der Betrieb an Terminal 1 wegen des Streiks stark eingeschränkt ist, keine Wartezeit an der Security und mal keine Hektik bei der Kontrolle. Um 11.00 Uhr boarden wir pünktlich und um 11.45 hebt unser Flieger der Singapore Airlines, eine Boeing Triple 7-300, mit uns in der Business-Class, Richtung Singapur ab.

Nach über 11 Stunden ruhigem Flug und wenig Schlaf erreichen wir Singapur pünktlich morgens um 6.20 Uhr Ortszeit.
Nun sitzen wir in der Lounge und warten auf unseren Weiterflug nach Saigon, nein jetzt ja Ho Chi Minh-Stadt.
Update Ho Chi Minh Stadt, 18.00 Uhr Ortszeit
Geschafft! Nach über 41 Stunden Reisezeit sind wir in unserer Kabine auf der MS Europa im Hafen des früheren Saigon.
Der Flug von Singapur war pünktlich und auch unsere Koffer haben den weiten Weg mit vielen Umstiegen hierher unbeschadet überstanden.
Jetzt erst mal Koffer auspacken, duschen und etwas essen und dann den Abend an Deck bei einem kühlen Getränk ausklingen lassen.
Morgen früh um 5.00 Uhr legt das Schiff Richtung Philippinen ab. Den ersten Tag werden wir als Seetag im südchinesischen Meer verbringen. Wir sind gespannt, was uns erwartet.

9.Februar, Tag auf See
Morgens gegen 8.00 Uhr Frühstück auf dem Außendeck des Lido Cafes bei Sonnenschein, einer leichten Brise und 25°, während das Schiff gerade das Südchinesische Meer erreicht.
Vormittags machen wir uns mit dem Schiff vertraut, nehmen an der verpflichtenden Rettungsübung teil,…

… trinken wie üblich zwischen 2.00 und 3.00 Uhr unseren Tee, lesen und dösen ein wenig auf unserem Balkon; unterbrochen von einer landeskundlichen Einführung in die Philippinen.
Zwischenzeitlich nimmt der Wind zu und erreicht von schräg Backbord kommend Windstärke 5-6. Es bilden sich 2-3m hohe Wellen mit kleinen Schaumkronen. Das Schiff steckt das aber mit seinen Stabilisatoren gut weg.
Um 18.30 Uhr der Welcome Cocktail mit dem Kapitän und seiner Führungscrew …

… und anschließend das Welcome Diner mit Kaviar und Hummer zusammen an einem Tisch mit einem Ehepaar aus der Nähe von Frankfurt, gleich ums Eck von Philips Heimat Langenhain. Sie ehemalige Lehrerin für Mathematik und Kunst, er ehemals in der Führungsriege von Höchst-Pharma.
10. Februar, Tag auf See
Bevor wir Morgen am Sonntag die Philippinen erreichen nochmals ein Seetag. Diesmal Frühstück um 9.00. Wieder draußen bei Sonnenschein, aber mit mehr Meerwind und leicht schwankendem Schiff.

Den Vormittag verbringen wir wie gestern mit Lesen und Dösen auf unserem Balkon. Am Nachmittag der übliche Tee …

… am späteren Abend nach dem Essen noch ein Showact im Atrium. Ein spanisches Tanzensemble mit „Sences“.

PremiereP11. Februar, Philippinen
Morgenstimmung bei El Nido auf der Insel Dilumacad Island im District Palawan im westlichen Teil des philippinischen Inselarchipels.


Für den frühen Vormittag ist unser erster Ausflug – eine Bootsfahrt durch die Inselwelt mit den typischen Auslegerbooten – vorgesehen. Hierzu müssen wir mit den Zodiacs der Europa zu einem Strand übersetzen und dort in die Boote umsteigen. Schon in der Ausschreibung des Ausflugs wurde darauf hingewiesen, dass dies eine nasse Angelegenheit wird.
Der Sturm des gestrigen Tags hat jedoch heute für einen sehr hohen Schwell (Höhe der Dünung, die mit den Wellen auf den Strand trifft) gesorgt. Der Ausstieg aus den Zodiacs ist noch halbwegs möglich, aber zum Einstieg in Boote steht man bis über den Bauchnabel im Wasser. Ich verzichte daraufhin, da ich nicht 2 Stunden und mehr mit nassen Sachen im Fahrtwind sitzen möchte. Gesine, die sowieso schwimmen wollte,setzt erst mal über und entschließt sich dann mit zu fahren. Da es heute sehr warm ist, trocknet Sie sehr schnell, wie Sie später berichtet.
Für Gesine geht es also durch die Inselwelt …

… und ich mache die entsprechenden Fotos von Deck aus.

Zum Abschluss des Tages: Abendstimmung.

12.2. Coron / Busuanga
Noch ein Nachtrag zu gestern Abend. Der tägliche, abendliche Showact war wirklich außergewöhnlich und wird sicherlich zu einem der Höhepunkte der Reise gehören.
Marina and the Kats, eine österreichische Band, die sich Swing und Crossover auf die Fahnen geschrieben hat. Unbedingt einmal im Internet nachschauen und sollte ein Auftritt erreichbar sein, unbedingt hingehen.

Der Morgen beginnt mit Sonnenschein, 30° und hoher Luftfeuchtigkeit – also Bedingungen wie wir sie „lieben“.

Da Coron und die zugehörige Insel Busuanga als Tauch- und Schnorchelparadies gelten, lassen wir es ruhig angehen und warten auf das Ablegen des Schiffes um 15.00 Uhr in Richtung Hundred Islands.
Nach dem Ablegen durch die Inselwelt aufs offene Meer, westlich vor den Philippinen, Kurs Nord.

Am Abend sind wir zu einem Cocktailempfang …

… für Premierengäste auf der MS Europa mit dem Kapitän und seiner Führungsriege eingeladen.
Danach dürfen wir unsere Reservierung im „The Globe“, dem Spitzenrestaurant des Schiffes, wahrnehmen.

Hier der Nachtisch mit weißem Schokoladenspargel und echtem Spargeleis.
13.2. Hundred Islands
Nachtrag zu gestern Abend:
Wieder ein außergewöhnlicher Showact:
Es trat auf der MGV (ja richtig: Männer Gesangsverein) „Walhalla zum Seidelwirt“. Eine Gruppe aus vier Sängern unterschiedlicher Nationalität, die sich an der Hochschule „Hans Eisler“ in Berlin gefunden haben, mit einem Acapella-Programm von „Berliner Luft“ bis zu „In einem kühlen Grunde“, ergänzt durch in der Originalsprache gesungenen Volkslieder aus der Türkei, Kroatien, Aserbaidschan, u.a.
Beeindruckend! Wir freuen uns schon auf das zweite Konzert am Ende der Reise.

In der Nacht dann heftiger Wellengang und wie der Kapitän am Morgen verkündete Windstärke 9, in Böen 10. Trotzdem gut geschlafen.
Heute also nun am Nachmittag bei 31° zum einzigen Nationalpark der Philippinen im Nordwesten der Hauptinsel Luzon.
Gebildet aus über 100 kleinen Inseln, soll der NP die einzigartige und unberührte Artenvielfalt auf den von Korallenriffen gebildeten Inseln schützen.


Auf uns machte der Park aber eher einen unspektakulären Eindruck und man hatte das Gefühl in einem Freizeitpark gelandet zu sein – mit vielen Ausflugsbooten, Grillplätzen und Ziplines.

Heute Abend steht uns dann noch die White Night Pool Party bevor. Mal schauen, ob Wind und Wellen das Partyvergnügen auf dem offenen Pooldeck zulassen.
14.2., Tag auf See
Heute in Richtung Hongkong bei einem Sonne-Wolken-Mix, 25° und Windstärke 4-5 aus Nord-West-West, also schräg von Vorne.

An der Poolparty haben wir übrigens nicht teilgenommen – sind halt keine Partylöwen.
Struktur bekommt der Tag durch den landeskundlichen Vortrag über Hongkong um 11.00 Uhr, unser tägliches Teeritual zwischen 2.00 und 3.00 Uhr …

…. allerdings mit Salat und die Einladung zum Cocktailempfang des Cruise-Clubs um 18.30 Uhr.

Zum Abschluss haben wir dann um 19.00 Uhr eine Reservierung im Restaurant Venezia.
15.2. Hongkong
Der Kapitän hatte am Abend vorher empfohlen sich den Wecker zu stellen, um das Einlaufen in Hongkong bei Sonnenaufgang gegen 7.00 Uhr zu erleben.

Also stand ich mit vielen anderen um 6.45 Uhr an der Bugreling. Die Skyline ist wirklich beeindruckend.

Frühstück im Anschluss natürlich auch auf dem Außendeck mit Ausblick.
Am Vormittag erkunden wir die nähere Umgebung des Schiffsliegeplatzes am Ocean Terminal direkt in Kowloon.

Um 13.15 Uhr brechen wir zum Landausflug „Eindrücke von Hongkong“ auf. Angefahren werden 3 Punkte:
1.) Der Hafen von Aberdeen. Früher ein Stadtteil auf dem Wasser, in dem über 10.000 Menschen auf ihren Hausbooten ihr Leben lebten; heute dominieren hier an den Liegeplätzen mondäne Yachten.

2.) Der Stadtteil Port Stanley im Süden Hongkongs mit seinen Stränden, Freizeiteinrichtungen und luxuriösen Unterkünften.

3.) Die Aussicht vom Peak Victoria auf die City. Hier haben wir über eine halbe Stunde gebraucht, um uns mit dem Bus eine schmale Straße den Berg hinauf zu stauen, um die eindrucksvolle Silhouette zu betrachten.

Wegen des chinesischen Neujahrsfest nutzen zur Zeit viele Festlandschinesen die freien Tage für einen Kurzurlaub in Hongkong. Entsprechend überlaufen ist der Berg.
Ja, immer diese Touristen!

Und abends von der Sansibar aus, die nächtliche Skyline.

16.2. Hongkong
Über Hans-Jürgen haben wir im Vorfeld der Reise eine individuelle, 8-stündige Tour durch das alte und neue Hongkong gebucht, ergänzt durch diverse Verkostungen. Das alles zu Fuß und mit Benutzung der diversen öffentlichen Verkehrsmittel in Hongkong.
Los geht`s um 9.00 Uhr im Kreuzfahrtterminal. Erster Anlaufpunkt ist das Star Ferry Terminal. Wir setzen über zum Central District …

… und laufen in das Bankenviertel.

Von dort weiter mit der doppelstöckigen Tram (sehen aus wie altes Blechspielzeug und man wundert sich, dass diese schmalen, hohen Teile nicht in jeder Kurve umfallen) Richtung Westen …

…in ein Viertel, wo es etliche Geschäfte mit getrockneten Lebensmitteln (in der Hauptsache Fisch) gibt.

Bei wenigen Händlern auch die Spezialität Schwalbennest – das Paket zu umgerechnet 1.100,-€.
Zu Fuß weiter zu einem Tempel.

Dann der erste Food-Stop, mit der Spezialität Egg-Tarte. Soll in diesem Laden schon Helmut Kohl geschmeckt haben. Direkt gegenüber ein „Lampenladen“ der Firma Paulmann. Schöne Grüße an den Besitzer der Firma, Rüdiger Paulmann, in Wennigsen.

Weiter geht‘s zurück in das Bankenviertel in einen typischen Mittagsimbiss.

So gestärkt mit der U-Bahn zurück auf die andere Flussseite nach Kowloon.

In einem Jademarkt besorgt Gesine für die Enkelkinder kleine Jadeanhänger als Mitbringsel.

Ab ins Taxi und in das Viertel mit den Blumengeschäften und dem Vogelmarkt.

Anschließend Teatime mit Frenchtoast und Schmalzgebäck.

Jetzt fehlt noch als Verkehrsmittel der Bus. Mit diesem die 4km lange Haupteinkaufsstrasse Nathan Road zurück fast bis zum Schiffsanleger.

Durch einen Park …

… und eine große Mall erreichen wir wieder das Terminal. Der Entfernungsmesser unserer Guide weist eine Laufstrecke von über 13Km aus. Und Glück mit dem Wetter hatten wir auch. Angenehme Temperatur um 22°, Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch. Die Passagiere, die heute am Victoria Peak waren, standen in den Wolken und mussten auf die Aussicht verzichten.
Auf dem Schiff erst mal die Füße hoch. Pünktlich um 18.00 Uhr „Leinen los“ und im Abendlicht hinaus in das Südchinesische Meer, Kurs Taiwan.

17.2. Seetag
Nachtrag zu Gestern:
Als Showact „Marina and The Kats“ zum Zweiten. Diesmal nicht ganz so rockig sondern mehr Swing und Indie, aber genauso gut und zu empfehlen wie beim ersten Mal.

Heute also die Taiwan Street. Eine der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Um uns herum immer wieder große Containerschiffe in Richtung Nord nach Japan oder Shanghai oder in Richtung Süden in den Rest der Welt.
Am Vormittag queren wir den nördlichen Wendekreis. Soweit haben wir es schon nach Norden geschafft. Es wird auch merklich kühler. Nur noch 17° Außentemperatur. Pulloverwetter!
Trotzdem treffen wir uns Alle in der Mittagszeit auf dem Außendeck zu einer „Wiesn-Party“mit Bier, Weißwurst …

… und Stimmungsmusik von Hans Albers, Rainhard Fehndrich bis Spider Murphy Gang.

Mir kommt das in der Taiwan Street wie Tanz auf dem Vulkan vor; fahren wir doch gerade durch ein Gebiet von hoher geopolitischer Spannung; einem Gebiet, indem zu jeder Zeit mit einem Kriegsausbruch zwischen Taiwan und Festlandschina – mit allen weltpolitischen Konsequenzen – zu rechnen ist.
Die See bleibt ruhig und mit 12 Knoten geht es Richtung Norden – Ziel Keelung auf Taiwan.

Am Abend haben wir dann unsere Reservierung im Spezialitätenrestaurant „Pearls“. Hier wird ein mehrgängiges Menü mit dem Schwerpunkt auf Kaviar serviert.

„The Golden Egg“ – Kaviar auf Zwiebelkonfitüre, Meerrettich und Schnittlauch macht auch optisch etwas her.
18.2. Keelung / Taipeh
Nun also Taiwan. Am Morgen gegen 8.00 Uhr läuft die MS Europa im Hafen von Keelung ein und macht für 10 Stunden an der Pier fest.


Um 13.30 Uhr brechen wir zur „Panoramafahrt“ nach und durch Taipeh auf.
Mit dem Bus in 45 Minuten vom Liegeplatz bis zum ersten Halt in Taipeh: dem Märtyrer-Schrein. Wir kommen gerade rechtzeitig zur Wachablösung, die alle Stunde stattfindet.


Weiter zur imposanten Gedächtnishalle für den 1975 im Alter von 89 Jahren verstorbenen Präsidenten und Gründervater der Republik Taiwan, Chiang-Kai-Shek. Die Treppen hinauf zur Ruhmeshalle zählen genau 89 Stufen.


Bei der Abfahrt verlieren wir 45 Minuten, da ein Ehepaar nicht richtig zugehört hat und den falschen Ausgang angesteuert hat. Die Freuden einer Reisegruppe!
Somit bleibt nur noch Zeit für einen kurzen Fotostopp am Taipei 101, dem bis Anfang der 2000er Jahre höchsten Gebäude der Erde mit über 500m Höhe.

Um 17.30 Uhr müssen wir wieder auf dem Schiff sein, denn für 18.00 Uhr ist das Ablegemanöver geplant. Wir sind pünktlich.

Abendmenü mit der berühmten (Diner for one) Mulligatawny-Soup …

… und anschließend nochmal der Männergesangverein, während wir Kurs auf die Insel Ishigaki in der südlichsten japanischen Präfektur Okinawa nehmen.

19.2. Ishigaki
In der Nacht wird die Uhr eine Stunde vorgestellt und dann müssen wir auch noch den Wecker stellen. Die japanischen Behörden verlangen direkt nach dem Anlegen eine Sichtkontrolle aller Passagiere.
Unsere Gang ist als erstes dran. Jeder muss in der Europa-Lounge erscheinen, erhält von der Rezeption eine Kopie seines Passes mit aufgeklebtem Sichtvermerk und die bereits vor Tagen ausgefüllte Zollerklärung. So ausgerüstet geht es zum nächsten Tisch. Dort werden die Fingerabdrücke der Zeigefinger genommen und die Kopie abgestempelt. Das war‘s. Die Zollerklärung wird dann beim Verlassen des Schiffs zum Landgang eingesammelt. Die gestempelte Passkopie mit dem Sichtvermerk muss dann übrigens nach dem Landgang auch wieder abgegeben werden.
Wir hatten natürlich im Vorfeld – die Early-Morning Prozedur war uns ja nicht bekannt – den Landausflug für Spätaufsteher gebucht. Also Warten bis 10.30 Uhr und dann 4 Stunden mit dem Bus über die Insel – bei 26° und Sonne-Wolken-Mix.

Erster Anlauf ist ein Schrein für die chinesischen Opfer eines Sklavenaufstand auf der Insel, der von amerikanischen Truppen blutig niedergeschlagen wurde.

Zweiter Punkt ist der letzte „Traumstrand“ dieser Reise in der Kabira-Bucht.

Und zum Abschluss noch ein Blick auf den Pazifik auf der Ostseite der Insel.

Der Lunch fällt heute wegen des Landgangs aus. Wir genehmigen uns daher zum ersten Mal auf der Reise eine Waffel auf dem Pooldeck.

Pünktlich um 18.00 Uhr legt das Schiff ab. Kurs Nordwest nach Schanghai. Der heutige Abstecher nach Japan musste übrigens eingeschoben werden, da eine direkte Einreise in die Volksrepublik China aus der Demokratischen Republik China (Taiwan) nicht möglich ist.

Abends dann volles Programm mit dem vorgezogenen Abschied, da die Crew beim Einlauf in Schanghai und dem dortigen Ablauf keine Zeit mehr hat für das übliche Abschiedsprozedere.
Erst der Farewell-Cocktail; anschließend sind wir vom Hotelmanager Daniel Beyer, den wir schon von der Azorenkreuzfahrt mit der „Nature“ kennen, zum Farewell-Diner eingeladen.

Wir teilen uns den Tisch bei Ihm mit zwei Ehepaaren aus BaWü und aus dem Rheinland. Es wir ein kurzweiliger Abend.
Zum Abschluss das Farewell mit dem Crew-Chor, nebst einem Solo des Kapitäns mit einem norwegischen Seemannslied.

20.2. Tag auf See
Am Morgen ist doch noch ein Frühstück auf dem Außendeck möglich. Entgegen der Vorhersage mit Regen bei 14° scheint die Sonne bei 24°.

Aber ab 10.00 Uhr zieht Seenebel auf und die Temperatur sinkt. Bis zum Abend tutet immer wieder das Nebelhorn.

Unsere Teatime am Nachmittag wird heute aufgewertet. Im Belvedere gibt es High-Tea, stilecht mit Etagere, Sandwich und Skones mit Clotted Cream und Konfitüre.

Am Abend Sashimi und Sushi. Bei den anderen Passagieren nur geringe Nachfrage.

Einen Absacker an der Sansibar – zum ersten Mal drinnen, da draußen nasskalt und nicht eingedeckt.

Den Tag beschließt Ispasion mit der Tanzshow „Bon Voyage“, mit Stationen in Paris, Sevilla, Rio und Buenos Aires. Der Abschluss in New York.

21.02. Shanghai
Entgegen der Reiseausschreibung sollen wir nicht erst in der Nacht vom 21.2. auf den 22.2. in Shanghai am Kreuzfahrtterminal im Zentrum festmachen, sondern schon am 21.2. am frühen Nachmittag. Alle, inclusive der Crewmitglieder, freuen sich auf einen zusätzlichen Nachmittag und Abend an Land. Doch es soll anders kommen.
Um 6.15 Uhr kommt der Lotse bei einem starken Gewitter an Bord. Das Lotsenboot muss heftig manövrieren, und dass direkt unter unserer Kabine. Da wir bei offener Balkontür schlafen, werden wir natürlich wach.
Frühstück unter der Wärmelampe bei positiven 6° und leichtem Regen, geschützt durch ein Segelverdeck, im Außenbereich des Lido, zusammen mit wenigen Anderen. Wir sind uns einig: nur die Harten kommen in den Garten.
Trotz heftigem Schiffsverkehr – vor allem auf Höhe des Containerhafens – kommt die Europa gut durch und wir erreichen schon um 13.00 Uhr den Liegeplatz.

Mittlerweile hat ein heftiger Platzregen, der den gesamten Nachmittag anhält, eingesetzt.

Die Zusammenarbeit mit den chinesischen Einwanderungsbehörden gestaltet sich offensichtlich schwierig. Es dauert geschlagene 2 Stunden, bis man sich über die Wegeführung zum Einwanderungsterminal geeinigt und festgelegt hat in welcher Reihenfolge die Passagiere zur Kontrolle von Bord gehen sollen. Um 15.00 Uhr als erstes diejenigen, die die Reise mit der Europa fortsetzen. Eine halbe Stunde später, alle die, die ein Visum benötigen. Dann passiert nichts mehr. Später wird gesagt, es gibt technische Probleme.
Um 16.30 Uhr die visafrei einreisenden Deutschen,die übermorgen ab Shanghai fliegen. In Gruppen nach Decks aufgeteilt. Da wir auf Deck 5 wohnen, dürfen wir uns zuerst dem Check stellen. Ausgerüstet mit allen nötigen Papieren, die uns die Rezeption übergibt, marschieren wir durch das Terminal zu den Schaltern. Immerhin sind etliche besetzt.
Genauestens wird jede Seite des Passes geprüft und verglichen mit der Kopie. Fingerabdrücke werden über einen Scanner genommen, der aber in einem bestimmten Winkel und mit einem bestimmten Druck angesteuert werden muss. Bei einem Passagier vor uns dauert dies bis zur Akzeptanz geschlagene 10 Minuten, bei mir funktioniert es auf Anhieb und Gesine muss ihre Fingerprints gar nicht abgeben.
Die letzten Gäste sind um 18.00 Uhr abgefertigt. Die Stimmung an Bord ist etwas angespannt.
Wir bleiben am Abend an Bord, genießen das Menü im Europarestaurant und freuen uns auf den morgigen Tag. Gesines Geburtstag mit einem 8-stündigen Landausflug zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt und Abends einem Essen im Globe, dem Gourmetrestaurant des Hamburgers Kevin Fehling.
22.2. Shanghai
Nachtrag zum gestrigen Abend:

Die Skyline ist am Abend schon sehr eindrucksvoll. Den Dauerregen sieht man dann auch nicht.

Um 9.00 Uhr der Landausflug zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Leider regnet es immer noch und es ist noch kälter geworden. Nur noch 4° und die Stadt präsentiert sich Grau in Grau. Da kann auch der wunderschöne, zu Repräsentationszwecken im 19. Jahrhundert angelegte Yu-Garten nichts retten.


Zum Mittagessen in die ehemalige französische Konzession …

… und anschließend zum Jadebuddha – Tempel.



Die Rundfahrt beschließen wir durchgefroren bei einem Kaffee in der 87. Etage des Jin Mao Tower. Hier lichtet sich die Wolkendecke etwas und wir sehen am anderen Ufer die MS Europa wie zum Abschied an der Pier liegen.

Um 19.00 Uhr noch das Geburtstagsessen im Globe …

… mit einem richtig kitschigen Blick aus dem Restaurantfenster.

Hier die Jogurette als Abschluss des Menüs.

Dann heißt es Kofferpacken. Diese müssen um Mitternacht vor der Tür stehen und wir werden am Freitag um 7.50 Uhr zu unserem Transfer zum Flughafen aufgerufen.
Der Flieger startet um 12.00 Uhr Ortszeit und nach 14 Stunden Flug sollen wir um 18.55 Uhr in Frankfurt landen.
23.2. Rückreise
Aufstehen um 6.00 Uhr; 7.00 Uhr Frühstück. Pünktlich um 7.50 Uhr wird unsere Gruppe aufgerufen. Im Terminal werden die vom Zoll schon geprüften Koffer übernommen und mit ihnen zum Bus. Mit diesem in 60 Minuten zum Flughafen Pudong. Beeindruckend die mehrstöckigen Schnellstraßen und der dichte Verkehr. Am Flughafen vor der Gepäckabgabe eine erste Gepäckkontrolle – sehr schnell und effektiv. Gepäckabgabe, Ausreise aus China vor dem Gate, 1 Stunde in der Lounge warten auf das Boarding um 11.30 Uhr. Wir sind pünktlich, aber nun geht es aus unerfindlichen Gründen nicht weiter. Schließlich hebt die 747-8 der Lufthansa mit uns im Oberdeck mit 1 Stunde 15 Minuten Verspätung ab.

13.55 Stunden Flugzeit sind angegeben. Wir landen nach 13.05 Stunden um kurz nach 19.00 Uhr in Frankfurt.
Dort das übliche Prozedere und wieder 45 Minuten Verspätung bei unserem Weiterflug nach Hannover. Dort sind wir um 22.30 Uhr. Jetzt noch Warten auf die Koffer; mit dem Auto aus dem Parkhaus und in die Wennigser Mark. Nach über 24 Stunden reiner Reisezeit (ohne die Zeitverschiebung) sind wir um kurz vor Mitternacht wieder zu Hause.
Runterkommen bei Postsichtung, teilweise Koffer auspacken und einem Whisky. Um 1.15 Uhr ist „Licht aus“.
Interessant war es!
Valentines Day mit Tee?! Na gut, aber wenigstens auf dem Weg nach Hongkong :). Ich werde mal Euer Board Entertainment auschecken.
LG Claudia