Am Samstag, dem 13. April werden Gesine und ich um 10.00 Uhr von Hans-Jürgen in der WM abgeholt. In Wennigsen noch kurz zur Post und zur Bank, Martina in der Gartenstraße einsammeln, über Magdeburg, Leipzig und Dresden in 6 Stunden nach Prag. Vor Leipzig machen wir auf einem Rasthof eine ausgiebige Mittagspause; zusammen mit etlichen Fans des VfL Wolfsburg, die auf dem Weg zum Bundesligaspiel in Leipzig sind.
Unsere Unterkunft, das Charles Bridge Palace, liegt am Rande der Altstadt, in der Nähe der Karlsbrücke; die Zimmer im obersten Stock unter dem Dach.

Das Zimmer verteilt auf 2 Etagen. Leider ohne Ausblick, da nur hohe Dachflächenfenster.
Nach Zimmerbezug und Auspacken machen wir uns auf zu einem ersten tschechischen Bier …

… und Abendessen im Stoleti, in der Nähe des Hotels.

Nach dem Essen ein erster Überblicksspaziergang zur Moldau und zur Karlsbrücke.


Die Karlsbrücke, wie auch die anderen touristischen Hotspots, teilen wir uns mit vielen anderen Besuchern. Wie voll muss es hier erst im Sommer sein.
Im späteren Verlauf noch ein abendlicher Blick auf den wirklich eindrucksvollen Altstädter Ring.


Der Sonntag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Für 14.00 Uhr ist die von Hans-Jürgen schon vor langer Zeit gebuchte, individuelle Führung durch die Bibliothek des Kloster Strahov (auf der Prager-Burg-Seite) vorgesehen.

Wir machen uns aber schon um 12.00 Uhr auf den Weg hinauf (Gesine wegen ihrer Kniebeschwerden mit der Straßenbahn), …

… um vorher noch im Klosterbiergarten einzukehren.

In der Bibliothek, die zweitälteste kirchliche in Böhmen, geht es zuerst vorbei an einer Sammlung alter Globen, …

… bevor wir auf Grund der extra gebuchten Führung den ersten, den theologischen, Teil der Bibliothek betreten dürfen.

Zu unserer Freude entdecken wir auch ein Buch von Dr. Lenz.

Der zweite Saal ist der Philosophie und den Naturwissenschaften gewidmet, …

… unter anderem mit einer Erstausgabe von Goethes Faust.

Zurück ins Tal legen wir noch für ein Glas Wein einen Zwischenstopp ein …

… bevor wir zum Abendessen im „Kampapark“ direkt an der Moldau und der Karlsbrücke einkehren.


Essen sehr lecker, hier meine Vorspeise.

Den Abend lassen wir bei einem Glas Rotwein in einer Weinbar in der Nähe des Hotels ausklingen.
Heute, Montag, Stadtführung mit Judith, erster Teil – bei nicht mehr so warmen, aber trockenem Wetter.

Wir erlaufen uns die sogenannte „Kleinseite“ mit der Prager Burg; beginnend unten an der Moldau mit einigen malerischen Seitenarmen, die dem Viertel den Namen „Klein-Venedig“ eingetragen haben.

In diesem Kampaviertel befindet sich auch die sogenannte Lennon-Wall; ein Mauerstück, auf der in den 80er-Jahren die Opposition wider die kommunistische Staatsmacht Graffiti gesprüht hat. Entfernen durch Übertünchen wurde sofort wieder genutzt für neues Graffiti.

Die Bebauung der „Kleinseite“ erfolgte im Zuge der Errichtung und Erweiterung der Prager Burg. Es dominieren daher Paläste und Bürgerhäuser des Adels und der Beamtenschaft. Die Palais werden heute häufig als Botschaften oder Ministerien genutzt.

Über allem thront die Prager Burg, …

… heute in einem Teil Sitz des tschechischen Staatspräsidenten.

Den ersten größeren Ausbau erlebte die Burg unter Karl IV. im 14. Jahrhundert. Dies ist auch Baubeginn des St.Veit Doms. Die Ähnlichkeit mit dem Kölner Dom ist unverkennbar, da Karl IV. die dortigen Baumeister beauftragte.

Die zweite große Erweiterung folgte durch die Habsburger unter Maria Theresia, erkennbar an der Architektur.

Nach 3 Stunden, nach Ende der Führung, Kaffeepause auf der Terrasse des Palais Lobkowitz …

… mit anschließenden Rückweg hinab zur Moldau.

Das Abendessen diesmal in einem versteckt in der Altstadt liegendem Lokal mit tschechischen Spezialitäten. Wir teilen uns die altböhmische Platte mit diversen Knödeln und Bratenteilen, sowie einen Grillspieß mit Beilagen. Begleitet von Budweiser Bier.

Anschließend brauchen wir alle einen Becherovka; ein hochprozentiger böhmischer Kräuterschnaps.
Dienstag, um 12 Uhr, Start zum zweiten Teil der Stadtführung. Diesmal in die Altstadt, die Neustadt und in das ehemalige jüdische Viertel.
Los geht es durch die verwinkelten Gassen der Altstadt, …

… spannende Innenhöfe, …

… über einen Markt …

… hinüber zur Neustadt. Dort als erstes das futuristische Denkmal für Franz Kafka.

Kaffeepause im lauschigen Garten eines Franziskaner Klosters.

Blick über den Wenzelsplatz …

… und zurück in die Altstadt, zum Altstädter Ring, mit dem düsteren Denkmal für den Reformator Jan Hus.

Nach fast 3 Stunden erreichen wir das ehemalige jüdische Ghetto. Hier erwischt uns der erste Regenschauer des Tages. Bisher hatten wir – obwohl die Vorhersage eine andere war – Sonnenschein bei 11° und einem böigen, kalten Wind. Hier endet dann auch mit einem Überblick über die Sehenswürdigkeiten die Stadtführung. Wir wettern das Schauer in einem Kaffee ab, indem zwar nicht mit Kreditkarte bezahlen kann, dafür aber mit Bitcoin. Wir zahlen bar!
Bei Sonnenschein auf dem Rückweg noch ein Blick auf eine Synagoge von außen, …

… denn die intensive Besichtigung nehmen wir uns für Mittwoch vor.
Heute, am Mittwoch, also der Vertiefungstag mit Orten, die wir auf den Führungen nur von Außen gesehen haben / für die wir hätten Eintritt bezahlen müssen.
Vorbei an der astronomischen Uhr im Rathaus am Altstädter Ring …

… hinein ins jüdische Viertel mit seinen Synagogen …

… und der Erinnerung an den Holocaust.

Über den alten jüdischen Friedhof …

… zur neuesten, Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Synagoge.

Und immer wieder Kafka.

Mit der Straßenbahn hinauf auf den Burgberg und da die Haltestelle direkt unterhalb des Klosters hält, kehren wir nochmal in den Biergarten ein.

Es scheint zwar die Sonne, aber kühl bei 8°.
Weiter auf dem Hradschin zur Burg.

Im St. Veits Dom, die prunkvolle Grablege der böhmischen Könige.

Im Alten Palais das berühmte Fenster des Prager Fenstersturzes, dem Auslöser des 30-jährigen Kriegs …

… und die Reichsinsignien.

Im ältesten Teil der Burg, eine romanische Basilika aus dem 11. Jahrhundert …

… und die Goldene Gasse. Im Mittelalter haben hier Handwerker gewirkt und Alchimisten haben versucht Gold herzustellen.

Prag verabschiedet uns am Abend „golden“.

Entgegen der Wettervorhersagen vor Antritt der Reise haben wir immer schönes, zum Ende hin immer kälter werdendes Wetter gehabt. Die Regenschirme haben wir nicht einmal gebraucht.
Erlebnisreiche Tage finden am Donnerstag ihr Ende. Ein kulturelles Highlight steht uns aber noch bevor. Am Donnerstagabend haben wir Karten für „Die Zauberflöte“ in der Dresdener Semperoper.
Also auf nach Dresden!
Um 11.15 Uhr geht es los. Zuerst über die Autobahn und dann ab Aussig durch das Elbtal – auf meinen Wunsch hin über Bad Schandau, …

… Omas Geburtsort, – nach Dresden. Kurz nach 15.00 Uhr beziehen wir unsere Zimmer im „Felix“ direkt am Zwinger.
Bei bestem Licht in die Oper …


… zu einer in Teilen klamaukigen Aufführung.
Hatte ich bisher in noch keinem Opernhaus gesehen. Eine Zeitanzeige oberhalb der Bühne.

Freitag nach dem Frühstück zurück in die WM.
Nach viel Regen und einigen Staus werden wir um kurz nach 16.00 Uhr wieder von Hans-Jürgen und Martina in der Wennigser Mark „abgeliefert“.
Schön war’s!