Wien im Januar/Jänner 2020

Gesines Einladung als Rednerin beim ersten Missions-Cafe der Forschungsförderungsgesellschaft Österreich nutzen wir zu einem Kurzaufenthalt in der österreichischen Hauptstadt.

Nach einem reibungslosen Flug nach Wien und dem Bezug unseres Zimmers im Hotel de France am Schottentor haben wir unser Programm am Mittwochabend mit einem Besuch des Lokals Mraz und Sohn gestartet.
Die Küche bietet am Abend nur ein Menü an. Es gibt vorab keine Menükarte, sondern die verwendeten Produkte werden zu Beginn am Tisch im Rohzustand präsentiert, verbunden mit der Frage nach Unverträglichkeiten.

Und dann muss man sich überraschen lassen. Nicht nur was die Zusammenstellung, sondern auch was die Präsentation und Zubereitung betrifft. Ein heißer Maroniofen wird an den Tisch gerollt oder die Kürbisvorspeise wird am Tisch vom Kellner mit einer Art Pfeife nochmals mit Heu ( ich hoffe es war Heu) geräuchert.
Die Weinbegleitung war auch überraschend und gipfelte am Ende in einem Bier.
Sehr zu loben ist auch der lockere und sehr aufmerksame Service.
Die Speisekarte gibt es dann am Ende mit einer Überraschung auf den Weg.

Wer also in Wien sehr gut und einmal anders essen möchte, dem sei Mraz und Sohn empfohlen.

Am Donnerstag haben wir dann tagsüber getrennte Programme. Gesine nimmt ihren Vortrags- und Diskussionstermin war und ich bummele durch die Wiener Innenstadt.

Ggfs. schreib Gesine noch etwas hierzu.

Der Bummel durch die Innenstadt wird zeitlich durch das nasskalte Wetter ( 3 Grad und teilweise Nieselregen) begrenzt, sodass ich mich nach 2 Stunden auf die Suche nach einer Lokalität in der Nähe unseres Hotels begebe, um ein erstes echtes Wiener Schnitzel zu essen. Ich werde beim „Zum Leupold“ fündig.

Abends geht es dann in den Großen Saal des Wiener Musikvereins (bekannt als Ort des Neujahrskonzert) zu einem Klavierkonzert mit einem der weltbesten Pianisten. Aus Anlass des Beethovenjahrs ausschließlich mit Stücken von ebendiesem.

Am Freitagvormittag fahren wir dann mit öffentlichen Verkehrsmittel zum Schloss Schönbrunn. Wir hatten uns am ersten Abend jeweils eine kostengünstige Wochenkarte für die Öffis besorgt, und konnten uns so ohne Fahrkartenstress in Wien bewegen.
Wir haben den Besuch auf einen Rundgang ums Schloss und einen kurzen Abstecher in den Schlosspark beschränkt, da zu dem nasskalten Wetter noch ein eisiger Wind hinzukam.

Am Abend dann ein kurzer Fußweg vom Schottentor in die Innenstadt zu unserem Abendessen im Restaurant „Zum schwarzen Kameel“. Hier hatte ich, wie schon bei „Mraz und Sohn“ lange vorher einen Tisch reserviert. Äußerst sinnvoll, denn der Laden war proppevoll. Die Zeitschrift „Essen und Trinken“ hatte das Lokal als eines der ältesten und typischen Wiener Lokale empfohlen. Wir haben dann auch beide das Menü „Wiener Köstlichkeiten“ ( Beinschinken und Kren, Rindssuppe mit Leberknödel, Rahmgulasch und Spätzle, Kalbsschnitzel mit Kartoffel-Vogerlsalat, Marillenpalatschinken) bestellt und brauchten nach dem sehr guten Essen noch einen Marillenschnaps zum Verteilen.

Samstagfrüh brechen wir zum Besuch des Trainings in der Spanischen Hofreitschule auf. Gesine hatte sich dies gewünscht und so hatte ich bereits am Donnerstag Tickets besorgt.

Wieder bedingt das sonnenlose, winterkalte Wetter mit etwas Schnee nur einen kurzen Aufenthalt in der Stadt. Zu einem Besuch den bekannten Naschmarkts reicht es allerdings.

Nach dem Aufwärmen im Hotel brechen wir am frühen Nachmittag zu einem Treffen mit unserem „neuen“ Neffen Jan-Luca (Susis Sohn) auf. Verabredet haben wir uns im „Bettelstudent“, einem alten Wiener Lokal in der Nähe der Staatsoper. Essen und Trinken und ein sehr nettes Gespräch über die Familie und berufliche Vorhaben lassen zwei Stunden sehr schnell vergehen.

Gesine und ich gehen dann das kurze Stück bis zur Wiener Staatsoper. An diesem Abend gibt es „La Cenerentola“ von Puccini, basierend auf dem Märchen von Aschenputtel.

Ebenso beeindrucken wie die künstlerische Qualität auf der Bühne ist das Ambiente in der Staatsoper.

Mit Kultur geht es gleich am nächsten Sonntagmorgen weiter. Über die Warteliste ist es gelungen für eine Matinee im Musikverein Karten zu erhalten.

Am Anfang wussten wir nicht so recht, was uns erwarten würde – am Ende stellten wir beide fest, dass dies eines unserer kulturellen Highlights der letzten 35 Jahre gewesen ist. Ende der 80er Jahre hatten wir im Musikverein schon mal ein ebensolches mit den Wiener Philharmonikern, Lennie Bernstein und Krystian Zimmermann mit zwei Beethoven-Klavierkonzerten.
John Williams ist einer der besten noch lebenden Filmmusikkomponisten. Unter anderem Oscars für die Musik von E.T., Der weiße Hai und einen der Star Wars Filme. Dies fand dann auch im Programm Niederschlag.

In der Pause zog dann ein offensichtlich großer Star-Wars-Fan die Aufmerksamkeit auf sich.

Am Ende – nach fast 3 Stunden und etliche Zugaben, u.a. Musik aus Schindlers Liste und nochmals das Star-Wars-Thema Standing Ovation für die Wiener Philharmoniker, den Dirigenten und Anne-Sophie Mutter.

Nach diesem künstlerischen Hochgenuss hatten wir für den Abend einen Tisch im Plachutta reserviert. Dem Wiener Traditionslokal, das für seinen Tafelspitz berühmt ist.
Den bestellten wir dann auch.
Serviert bekamen wir ihn – nach der Vorspeise: einer Tafelspitzsülze – in drei Gängen: Zuerst wird die Brühe gelöffelt, dann das Mark ausgelöst und auf geröstetem Schwarzbrot gegessen, anschließend das Fleisch zusammen mit Rösterdäpfeln, Gemüse, Schnittlauchsauce und Apfelkren verzehrt.
Dazu einen kühlen Weißwein aus den Wiener Weinbergen und zum Abschluss einen Palatschinken und einen Marillenschnaps.

Wien macht satt und zufrieden!

Ein Gedanke zu „Wien im Januar/Jänner 2020

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