Die schon im letzten Jahr geplante und gebuchte Reise in die Südsee beginnt am 22.11.
Mit 99,99 % werden wir im Gegensatz zu den anderen großen Touren in diesem Jahr keinerlei Gletschereis sehen.
Wir starten um 10.15 Uhr am Samstag, laden Sybille in Heersum zu und sind gerade rechtzeitig zu Cornelias Geburtstagskaffee (auch schon der 60te) in Stammheim.
Sonntag, 23.11.
Nach der Übernachtung im Hotel am Torturm in Volkach geht es weiter zum Flughafen nach Frankfurt. Sybille begleitet uns und fährt vom Flughafen mit dem BMW zurück nach Heersum, um ihn dort außerhalb des Carports bis zum 23.12. abzustellen (Wegen einer fehlerhaften Starteranlage hat BMW eine sechsstellige Anzahl von Fahrzeugen zurückrufen müssen – unser Wagen ist auch betroffen. Es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses mit Fahrzeugbrand. Ersatzteile sind z.Z. nicht vorhanden und die Fahrzeuge dürfen nicht in geschlossenen Räumen oder Carports untergestellt werden).
Wenig Betrieb am Flughafen, daher alles zügig zu Erledigen und nur geringe Verspätung beim Abflug Richtung Tokio – unser Zwischenstopp auf dem Weg nach Tahiti.

Montag, 24.11.
Nach mehr als 10 Stunden Flug und 8 Stunden Zeitverschiebung auf dem Oberdeck einer 747 …

… – mit wenig Schlaf – landen wir am Montag, den 24.11., um 10.45 Uhr Ortszeit in Tokio Hanada. Immerhin können wir im Landeanflug den Fuji bewundern.

Mit allem Gepäck – denn Morgen fliegen wir von Tokio Narita am Abend weiter – in einem Taxi in die Innenstadt zum Tokio Station Hotel. Hier relaxen vorgesehen. Da unser Zimmer noch nicht bezugsfertig ist, trinken wir erst mal stilvoll einen Tee.

Gesine ist ganz begeistert von den Hightech-WCs (beim Öffnen der WC-Tür auf dem Zimmer hebt sich automatisch der Klodeckel).

Am Abend zum frühen Essen nach draußen mit Blick auf Bahnhof und Hotel.

Zum Abschluss noch einen Sake als Absacker an der Hotelbar.
Dienstag, 25.11.
Mit Unterbrechungen und längeren Wachphasen schaffen wir es bis 6.00 Uhr Ortszeit zu schlafen. Ein ausgiebiges Frühstück (Büfetts für jeden Frühstücksstil) ist mit gebucht.

Die Zeit bis zum Check-out wollten wir eigentlich nutzen, um die in der Nähe befindlichen Kaiserlichen Gärten zu besuchen. Diese sind heute aber wegen eines Feiertags geschlossen.

Also zurück ins Hotel und lieber nochmal eine Stunde schlafen. Check-out um 11.00 Uhr und da es regnet auch kein Hop-on-Hop-off, sondern nochmal Teestunde.

Um 15.00 Uhr mit dem Taxi in einer knappen Stunde zum außerhalb liegenden Flughafen Narita. Dort müssen wir noch warten bis Tahiti Nui die Schalter zum Einchecken öffnet. Mit einem Dreamliner …


… fast pünktlich um 20.00 Uhr los. 10 Stunden später, nach einem Flug nur über Wasser,

landen wir wieder am Dienstag, dem 25.11. um 10.45 auf Tahiti. Herrlich – ein Tag geschenkt. Im Landeanflug ein wunderbarer Blick auf die Nachbarinsel Moreaa.

Der Empfang am Flughafen und der Transfer zum Hotel funktionieren reibungslos. Das Ressort liegt direkt am Wasser …

… und wir schauen von unserer Zimmerterrasse auf die Nachbarinsel.
Als Sundowner ein Mai Tai …

… und dann ein spektakulärer Sonnenuntergang,



Beim anschließenden Abendessen probieren wir den Inselwein.

Nächstes Mal bestellen wir einen Anderen.
Mittwoch, 26.11.
Zeitverschiebung hin oder her, um 8.45 Uhr wartet Pito …

… mit seinem offenen Safari-4WD-Toyota …

… am Hotel, um mit uns beiden zur Tagestour „Inselquerung“ aufzubrechen. Auf meine Bitte hin fahren wir aber zu aller erst ins Zentrum von Papetee, da ich tahitianische Vanille einkaufen möchte.
In der zentralen Markthalle …

… viele Kleidungsstände, einige Obst-, Fleisch- und Fischstände, aber keine Gewürze. Schade!
Auf dem Weg unserer Tagestour liegt aber noch ein Verkaufsstand mit lokalen Produkten. Auch hier kein Erfolg. Aber sehr schöne Ausblicke auf die Lagune.

Pito meint, das auf Moorea die Chancen besser stehen.
Nach etwas mehr als einer Stunde biegen wir ins Ppapenoo-Tal ab. Immer entlang des gleichnamigen Flusses. Wenn unsere Rücken wüssten, was ihnen die nächsten 6 Stunden bevorsteht! Schlagloch reiht sich an Schlagloch.

Pito bewegt das Fahrzeug mit maximal 10 km/h vorwärts, damit wir nicht raus geschleudert werden. Die Hatz auf die Wildhunde im Okavango-Delta war dagegen die reinste Spazierfahrt und ja auch nach 10 Minuten vorbei.

Mehrfach wird der Fluss gequert …

… und eine Vielzahl von Wasserfällen passiert.

Angehalten wird, um uns die Früchte der tropischen Flora näher zu bringen – hier Macadamianüsse.

Nach der Mittagspause erreichen wir die Passhöhe etwas über 700m üNN.

Nach einem Tunnel geht es hinunter zum Meer.

Wir hatten gehofft, das es ab jetzt besser wird – es wurde noch unwegsamer und zog sich noch über weitere 2 Stunden hin, bis wir endlich die Küstenstraße erreichen.
Das Bier zum Sunset war dann verdient.

Donnerstag, 27.11.
Schlafen, frühstücken, lesen, den Körper an die Zeitzone anpassen, Blog schreiben und warten auf den Sunset, sind die heutigen „Aktivitäten“.

Zum Abendessen diesmal Wein aus dem Mutterland.

Freitag, 28.11.
Moorea versteckt sich am Morgen hinter Wolken …

… und pünktlich zum Checkout um 11.00 Uhr geht ein 45minütiger tropischer Regen nieder, den wir aber am Pool unter einem Zelt abwettern.

Das Taxi ist pünktlich und lässt uns um 13.15 Uhr an der Pier raus. Sofort sind dienstbare Hände zur Stelle, die uns die Koffer abnehmen und uns den Weg zum Schiff weisen.
Wir haben unser Ziel zum Start der Reise durch die Südsee Richtung Osten nach Chile erreicht!
Was folgt ist schon bekannt: Check-In (dabei erste Bekannte unter dem Personal begrüßen); warten bis die Kabine freigegeben ist; wenn die Koffer kommen auspacken, Termine im Esprit festmachen; die obligatorische Rettungsübung; …

… das erste Abendessen im Hanseatic …

… und ein Glas Wein als Absacker auf dem Balkon.
Nach dem Abendessen läuft uns ein alter Bekannter über den Weg – unser Parteifreund Martin Hexelschneider aus Hannover. Kein weiterer Kommentar!
Samstag, 29.11.
Schlafrythmus und Tageszeit passen immer noch nicht ganz – wird aber besser. Hat den Vorteil, dass wir zum Ablegen in Papetee um 5.30 Uhr wach sind.

Um 7.00 Uhr zum Frühstück (natürlich draußen) liegen wir schon wieder in der Lagune von Moorea vor Anker.

Die erste Tour steht an. Mit dem Tender um 8.15 Uhr zur Insel, dort in einen Jeep …

… zur Fototour über die Insel. Dauer bis 12.00 Uhr, denn um 14.00 Uhr wollen die Anker gehoben werden. Mit 6 weiteren Passagieren werden einige markante Punkte der Insel für Fotostopps angefahren.




Zurück auf dem Schiff ein kleines Mittagessen und am Nachmittag die obligatorische Teestunde in der Observationlounge. Gewohnheiten werden nicht geändert!

Am späteren Nachmittag die verpflichtende Teilnahme an der Zodiac-Einweisung. An deren Ende betritt der Kapitän die Bühne – noch vor dem offiziellen Welcome am Abend kein gutes Zeichen.
Unsere Reiseroute muss geändert werden. Ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet sich in den Weg gelegt, die erwarteten Wellenhöhen werden ein Anlanden auf den Inseln unmöglich machen.


Die neue Route sieht vor, das wir statt 4 nur 2 der Australinseln anlaufen, dann nach Norden abbiegen, um auf der Höhe von Tahiti eines der Atolle der Tuamoto-Inseln zu besuchen. Anschließend soll bei Mangareva/Gambier-Inseln die ursprüngliche Route wieder erreicht werden. Der Tag schließt mit dem Welcome durch den uns schon wohlbekannten (Nordwestpassage und Spitzbergen) Axel Engeldrum …

… und unserem ersten Essen im L’Esprit.
Sonntag, 30.11., 1.Advent
Am Morgen die Weite des Südpazifik.

Damit uns nicht langweilig wird erfolgt am Vormittag die Vorstellung des Expeditionsteams. Am Mittag erreichen wir Rurutu, eine der Australinseln, ganz im Süden von Französisch Polynesien.

Mit den Zodiacs geht es hinüber.


Da die Insel selten besucht wird, werden wir von den Locals herzlich begrüßt.

Der oberste Geistliche der Insel hat hierzu seinen Segen gegeben, den eigentlich dient der Sonntag hier noch traditionell der Ruhe und dem Gebet.
Zurück auf dem Schiff zelebrieren Gesine und ich den 1.Adventstee, mit mitgebrachtem Lebkuchen aus der Heimat.

Aber auch die Küche des Schiffs ist vorbereitet.

Im Sonnenuntergang verabschieden wir uns von der Insel. Nächstes Ziel ist morgen Früh Tubuai.

Abends nochmals L’Esprit mit Austern.

Ein Hinweis in eigener Sache: Ich schreibe den Blog meistens rückblickend am nächsten Tag vormittags oder wenn viele Aktivitäten anstehen auch erst Nachmittags. Das heißt für den geneigten Leser in Deutschland ist dann bereits wieder später Abend oder mitten in der Nacht des Folgetages. Es kann also ein Timeleck von bis zu zwei Tagen entstehen.
Montag, 1.12.
7.30 Uhr, die Spirit erreicht Tubutai. Auf Reede soll hier der gesamte Tag verbracht werden.

Gesine und ich gehen heute Vormittag getrennte Wege. Gesine lässt sich mit dem Zodiac bei doch sehr hohem Wellengang – die Crew hat lange überlegt, ob ein Einsteigen in die Zodiacs bei dem Seegang überhaupt möglich ist – an Land bringen, …

… um dort in der Lagune zu schwimmen (ist ja nicht meins, im offenen Wasser zu schwimmen), die kulturellen Darbietungen zu würdigen und nach Souvenirs zu schauen.
Ich bleibe an Bord, um die Eindrücke der ersten Tage Revue passieren zu lassen, zu lesen und ein bisschen Schlaf nachzuholen.
Als erstes fällt mir auf, das ich noch gar nichts zum Wetter geschrieben habe. Die Tage auf Tahiti waren sehr warm, um die 30°, überwiegend sonnig, hohe Luftfeuchtigkeit und kaum Wind. Am Abreisetag der schon beschriebene heftige tropische Regen. Besser dann auf Moorea. Zwar immer noch hohe Luftfeuchtigkeit, aber nur noch 25°, bewölkt und leichter Wind. Hier auf den Australinseln um die 25° (auch im Meer), meist bewölkt, leichter Wind und erträgliche Luftfeuchtigkeit.
Zum zweiten will ich nochmal auf das Vorfeld der Reise eingehen. Ich habe bis zuletzt nicht daran geglaubt, dass wir es wirklich bis aufs Schiff schaffen. Martins langer Krankenhausaufenthalt und die Folgen, wie Wohnungssuche, Umzug, Organisation von Arztterminen und sozialer Betreuung, haben bei mir immer wieder Zweifel aufkommen lassen, ob wir mit halbwegs ruhigem Gewissen weg sein können. Dank Gesines unbeirrbarem großen Einsatz ist dies gelungen. Ein großes, dickes Dankeschön!
Hinzu kam die Sorge um Heikes Gesundheitszustand. Auch hier kam vor der Abreise eine leichte Entwarnung.
14 Tage vor der Abreise bricht bei mir stressbedingt die eigentlich seit September überwunden geglaubte Gesichtslähmung wieder auf. Diesmal ist die linke Gesichtshälfte betroffen. Diesmal entschließe ich mich zur Cortison Stoßtherapie. Ich will mich nicht nochmal 6 Monate damit herum schlagen. Mit einigen Nebenwirkungen schlägt diese an und es wird von Tag zu Tag besser. Hoffe mal, dass es so bleibt.
Jetzt sind wir den vierten Tag auf dem Schiff und lassen uns immer mehr in die Ablaufroutinen der Expeditionskreuzfahrt fallen.
Um 16.00 Uhr nimmt die Spirit wieder Fahrt auf, Kurs Nord. Ziel sind die Tuamoto-Inseln. Am 3.12. sollen wir dort morgens ankommen. Es liegt also ein kompletter Seetag vor uns.

Dienstag, 2.12., Seetag
Eine leicht bewegte Nacht liegt hinter uns und ein bewegter Tag vor uns.

Am Abend erwarten uns dann 3,5m Wellen und Wind von Backbord.
Heute wird ein „Volkshochschultag“ mit Vorträgen am Vor- und Nachmittag.

Am Nachmittag Windstärke 9 und Wellen bis 4,5m.

Auf der Brücke hat die Crew das Ziel fest im Blick.


Mittwoch. 3.12.
Wie vom Kapitän versprochen ab 1.30 Uhr ein ruhiges Schlafen, da das Schiff pünktlich in die Lagune von Fakarava, einem Atoll der Tuamotos, erreicht. In diesen Tuamotos befindet sich auch das Muroroa-Atoll, bis 1995 Testgelände für die ober- und unterirdischen Atombombenversuche der Force de Frappe.
Auf dieser Reise scheint der Wettergott uns nicht holt zu sein. Als wir um 8.00 Uhr die Vorhänge der Kabine öffnen, regnet es – wie vorhergesagt – in Strömen.

Der Dauerregen geht aber am frühen Vormittag in Schauerwetter über, sodass wir beschließen, mit dem Tender überzusetzen.
Palmen in großen Pfützen und immer wieder Schauer lassen echtes Südseefeeling aufkommen.


Die kurzen trockenen Phasen nutzen wir für einen Spaziergang an den Strand mit Blick auf die Riffkante.

Zurück auf dem Schiff bleibt nur Teetrinken und Eisessen.

Beeindruckend um 17.00 Uhr die Ausfahrt aus der Lagune.

Hinter der Riffkante geht es sofort von 15m Wassertiefe auf 1800m hinunter.
Der Kapitän setzt Kurs SE Richtung Mangareva auf den Gambier-Inseln und verspricht Schiebewind 30-40 Knoten aus NW und Wellen von 2,5m und damit eine relativ ruhige Fahrt. Schauen wir mal!
2 Nächte und 2 Seetage bis zur nächsten Anlandung liegen vor uns.
Donnerstag, 4.12., Seetag
Wir hatten die versprochene ruhige Nacht. Beim Frühstück zeigen sich auch wieder erste Wolkenlücken und blauer Himmel.

Neben den Vorträgen ist das Highlight des heutigen Tages das Vorstellen der Borduhren von 12.00 Uhr um eine Stunde auf 13.00 Uhr.
Wir verlieren also eine Stunde des auf dem Hinflug gewonnenen Tages.
Freitag, 5.12., Seetag
Ein strahlender Tag in der Weite des Südpazifik. 28° Außentemperatur, leichter Wind von Achtern und 26° Wassertemperatur …

… und 130km südlich am Mururoa-Atoll vorbei. Atomwaffentestgelände Frankreichs von 1966 bis 1996 mit mehr als 180 ober- und meist unterirdischen Tests.
Ansonsten der übliche Wechsel von Essen und Vorträgen, unterbrochen von Lesen und Bildbearbeitung am Computer.
Aufpassen muss man auf die Strahlung – natürlich UV. Sonnenbrandgefahr.
Samstag, 6.12., Nikolaustag
Am späten Nachmittag des Vortags noch ein sehenswerter Sonnenuntergang.

Um 6.00 Uhr kommt das Atoll von Mangareva mit seinen Inseln in Sicht.


Die Bucht der Hauptinsel und den Hauptort Rikitea werden wir heute erkunden.
